VEU Feldkirch – HC Pustertal 4:3 n.V. (0:0, 2:0, 1:3, 1:0)

Tolle Aufholjagd bleibt unbelohnt!

Nachdem an den ersten beiden Spieltagen dieses Viertelfinals jeweils die Gastmannschaft den Sieg mit nach Hause nehmen konnte, kommt es nun in Feldkirch zum dritten Akt dieser spannenden Playoff-Auseinandersetzung. Die Wölfe müssen weiterhin auf Elliscasis verzichten, für den wieder Bona in die Defender-Rolle schlüpft.

Das Spiel beginnt ganz zum Wohlgefallen der mitgereisten schwarzgelben Fans: der HCP ist klar spielbestimmend und gibt das Tempo vor. In der 4. Minute scheitert Jacques nach Vorlage Di Casmirro; in der 5. Minute zieht Ringrose ab, der Abpraller gelangt zum aufgerückten Bruneteau und dessen Abschluss kann von Caffi in allerletzter Sekunde noch von der Torlinie gekratzt werden. Nach 8 Minuten wird erst Tragust zum ersten Mal geprüft: Draschkowitz findet aber in der Nr. 35 seinen Meister. Danach gestaltet sich das Spiel ausgeglichener; die ganz großen Chancen bleiben aus. Für die Wölfe versuchen es Erlacher (Schuss vorbei, 13. Min.), Jacques (nach Zuckerpass Althuber, 15. Min.) sowie im einzigen Powerplay des ersten Spielabschnitts erneut Jacques, Helfer und Ringrose mit Schüssen aus mittlerer Distanz.

Im zweiten Drittel starten die Hausherren zunächst deutlich entschlossener und kommen durch ein Solo von Witting (21.), einen Lattenschuss von Draschkowitz (22.) und einen Schuss des völlig freistehenden Breuß (23.) zu drei sehr guten Möglichkeiten. Danach fangen sich die Wölfe wieder; das Spiel wiegt so gut wie ohne Unterbrechungen hin und her. Vor allem die Playoff-Linie mit Berger, Tauber und Erlacher macht gehörig Druck und erzielt im Getümmel fast den Führungstreffer (27. Min.). Auch Bruneteau (30. Min., umkurvt das Tor) und zwei Mal Erlacher im Rebound (30., 31.) scheitern knapp. Danach müssen auch die Wölfe eine erste Unterzahl überstehen, was sie souverän meistern. Doch nur wenige Sekunden, nachdem Di Casmirro zurück auf dem Eis ist, wird Puschnik völlig freistehend angespielt und lässt sich diese Chance nicht nehmen: 1:0 für die VEU. Und nachdem ein Unglück selten allein kommt, fällt nur 100 Sekunden später das 2:0: einen Stanley-Schuss fälscht Puschnik direkt vor Tragust noch entscheidend ab. Damit geht es in die zweite Pause.

Im Schlussabschnitt kommt die VEU bald zu einem Powerplay (2 Minuten gegen Erlacher), und dieses nutzen die Feldkircher zum 3:0: Reinthaler zieht von der blauen Linie ab und trifft ins Eck. In der Folge bemühen sich die Wölfe, doch noch zum Anschlusstreffer zu kommen, die Schüsse von Helfer (44., 46.), Oberrauch (48.), Ringrose (48.) und Althuber (50., aus kurzer Distanz) sind aber zu wenig, um Caffi wirklich zu fordern. Der große Clou gelingt Coach Mattila dann aber nach 54 Minuten: er nimmt ein Timeout und holt ab diesem Zeitpunkt Tragust für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Um es vorwegzunehmen: in den folgenden 6 Minuten schnüren die Wölfe die Vorarlberger regelrecht ein vor deren Gehäuse, die Gastgeber kommen nicht ein einziges Mal in die Nähe eines Empty-Net-Treffers. Im 20-Sekunden-Takt feuern die HCP-Cracks nun auf den Kasten von Caffi, und dieser enorme Druck macht sich bezahlt. In der 57. Minute trifft Hofer im Nachfassen zum 1:3, in der 58. Minute erzielt Jacques aus kurzer Distanz das 2:3 und in der 59. Minute gelingt Ringrose mit sehenswertem Schuss das vielumjubelte 3:3.  Die Wölfe, die längst abgeschrieben waren an diesem Abend, sind zurück im Spiel! Overtime.

In der Verlängerung fasst Pance nach 22 Sekunden 2 Minuten aus, und die Wölfe müssen einige bange Momente überstehen. Zurück von der Strafbank holt Pance dann seinerseits nach einem Sololauf ein Überzahlspiel heraus. Die Wölfe spielen ein gutes Powerplay und sind der Entscheidung wirklich nahe. Doch dann kommt es wieder anders: nach einem leichtsinnigen Scheibenverlust in der Defensive tankt sich Mairitsch durch, umkurvt auch Tragust und schießt zum 4:3-Siegtreffer für Feldkirch ein. Die tolle Aufholjagd und das beherzte Spiel der Wölfe an diesem Abend bleiben unbelohnt!

Statistiken zum Spiel:

Tore: 1:0 Puschnik (34:02), 2:0 Puschnik (35:41), 3:0 Reinthaler (43:27), 3:1 Hofer (56:14), 3:2 Jacques (57:08), 3:3 Ringrose (58:51), 4:3 Mairitsch (65:14)
Torschüsse: VEU 37 – HCP 42
Strafminuten: VEU 4 – HCP 10

Alle Statistiken hier.

Die weiteren Ergebnisse des dritten Playoff-Spieltages: HC Asiago – Sterzing Broncos 4:1 (gesamt 3:0), HDD Jesenice – HK Olimpija 5:0 (gesamt 3:0), Rittner Buam – Red Bull Juniors Salzburg 4:1 (gesamt 2:1)

Am Dienstag um 20 Uhr geht es weiter mit Spiel 4 der Viertelfinalserie: Im Rienzstadion hat der HCP die Möglichkeit, mit einem Heimsieg die Best-of-7-Serie wieder auszugleichen. Für Spannung ist gesorgt!

Daniel Weger