Bravouröse Aufholjagd der Wölfe wird nicht belohnt

Eine imposante Kulisse findet sich heute in der Intercable Arena ein zum ersten ICE HL Semifinal-Heimspiel in der Vereinsgeschichte des HC Pustertal. Zu Gast ist der österreichische Rekordmeister EC KAC, welcher von rund 400 Schlachtenbummlern ins Pustertal begleitet wird und nach dem 7:1 Auftaktsieg als klarer Favorit in die weiteren Spiele geht, aber der HCP hat in diesen Playoffs eine eindrucksvolle Heimstärke an den Tag gelegt und will die Serie von 5 Playoff Heimspielsiegen um jeden Preis ausbauen.

Bei den Hausherren fehlt heute der gesperrte Ryan Stanton, dafür kehrt Dante Hannoun erstmals nach seiner Schulterverletzung wieder in den Kader zurück, der KAC kann erneut in Bestbesetzung antreten.

Das Spiel ist sofort sehr umkämpft, in der 4. Minute kommt Mantinger im slot zum Abschluss, aber ein Kärntner Schläger ist dazwischen. Der KAC probiert es mit einigen Härteeinlagen und muss nach 6 Minuten erstmals auf die Strafbank, aber mehr als ein onetimer von Schofield, den Dahm entschärfen kann, ist für den HCP nicht drin. Wesentlich abgezockter agieren die Rotjacken, welche zur Hälfte des Drittels die erste sich bietende Torchance eiskalt ausnutzen: Mursak legt in einem 2 gegen 1 Gegenstoß perfekt auf Ganahl ab und dieser kann mühelos zum 1:0 für die Gäste einschießen. Dieser Führungstreffer gibt den Kärntnern noch zusätzlichen Auftrieb, in den folgenden Minuten kann Smith gegen Ganahl und Bischofberger zunächst noch den zweiten Treffer der Gäste verhindern, aber den nächsten turnover nutzt Fraser ganz abgebrüht aus und erhöht mit einem präzisen Schuss ins kurze Kreuzeck auf 2:0 für den KAC (18. M.). Gerade einmal eine halbe Zeigerumdrehung später der nächste Tiefschlag für die Wölfe, denn Haudum erhöht per deflection auf 3:0 für die Gäste. Kurz vor der Sirene setzt Glira noch einen Schlagschuss knapp am Kasten von Dahm vorbei, somit bleibt es bei der hohen Führung für den KAC.

Der HCP lässt sich durch den Rückstand jedoch nicht demoralisieren und wirft im Mitteldrittel alles nach vorne. In der 23. kann Dahm nur mit Mühe einen Schlagschuss von Ege parieren. Drei Minuten später eine ganz starke Druckphase der Wölfe, aber Schofield mit der backhand und Petan aus der Distanz zielen knapp daneben und dazwischen scheitert Schofield noch einmal am stark reagierenden Dahm. Nach einem 1 gegen 0 Konter, bei dem Schwinger gegen Smith die Vorentscheidung vergibt, verfehlt Petan bei einer Doppelchance noch zwei Mal knapp den Kasten der Kärntner und auch Morley hebt den Puck aus kurzer Distanz über das Tor. Auch ein Powerplay für den HCP kurz vor der zweiten Pause bringt nichts mehr ein.

Im dritten Abschnitt läuft die Strafzeit noch eine halbe Minute, direkt im Anschluss kommt Morley auf der Torlinie rechts vom KAC Tor an die Scheibe und schiebt aus beinahe unmöglichem Winkel zum umjubelten 1:3 für den HCP ein. Die Wölfe sind nun “on fire” und starten einen Sturmlauf auf das Tor der Rotjacken. In der 44. Minute muss Dahm bei einem Abschluss von Akeson (Zuckerpass Schofield) über sich hinauswachsen, in der 47. kann Dante Hannoun leider den Puck vor dem leeren Tor nicht kontrollieren. In der 52. Minute ist Dahm bei einem Schlagschuss vom rechten Bullykreis aufmerksam. Als die Zeit schon knapp zu werden droht kommt der HCP noch einmal zu einem Überzahlspiel, und die vom schwarz-gelben Anhang nach vorne gepeitschten Pusterer ziehen nun ein bärenstarkes Powerplay auf. Zunächst rettet den KAC bei einem Schuss von Sill noch die Kreuzecklatte, aber kurz darauf zirkelt Frycklund die Scheibe mit einem Handgelenksschuss haargenau ins kurze Kreuzeck – 2:3 und die Arena steht Kopf. Der KAC wankt nun und leistet sich drei Minuten vor dem Ende noch einmal eine Strafe. Dahm vereitelt jedoch die einzige Chance von Dante Hannoun, und als Vuorinen eine Minute vor der Schlusssirene Smith zugunsten des sechsten Feldspielers vom Eis nimmt entscheidet Unterweger die Partie mit einem Schuss ins verwaiste Tor.

Damit steht der HCP nun bereits etwas unter Zugzwang, am Sonntag um 17.30 Uhr steigt in Klagenfurt das wegweisende Spiel 3 in dieser Halbfinalserie. Mit einer gleichermaßen couragierten Leistung und zwei Fanbussen aus dem Pustertal im Rücken sollte für die Wölfe jedoch auch in der Heidi Horten Arena einiges möglich sein – auf geht’s!

Nikolaus Spitaler

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