Nach 5 Heimniederlagen in Folge ist der HC Pustertal auf den 7. Tabellenplatz abgerutscht und steht heute bereits unter Zugzwang. Auch bei den Gästen, den Villacher Adlern, läuft es nach nur 4 Punkten aus den letzten 5 Spielen nicht rund, zudem gingen die letzten 7 Auswärtsspiele allesamt verloren. Beide Mannschaften befinden sich derzeit knapp außerhalb der direkten Playoff-Ränge, nur zwei Punkte trennen sie voneinander – es ist also ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Vor dem Spiel werden die beiden Eigengewächse Ivan Althuber und Simon Berger für 500 bzw. 300 Spiele im HCP-Dress geehrt. Gute Nachrichten gibt es auch von der Personalfront, Dan Catenacci kehrt nach langer Verletzungspause heute ins Lineup zurück.
Die Wölfe beginnen defensiv und machen den VSV-Stürmern mit aggressivem Forechecking das Leben schwer. Erst nach knapp fünf Minuten starten sie ihren ersten Angriff und werden für ihre Geduld belohnt: Alex Petan fälscht einen Stanton-Schuss im Fallen spektakulär zur 1:0-Führung ab, Renè Swette im Villacher Kasten ist chancenlos. Nach der frühen Führung spielen die Schwarz-Gelben befreit auf und nehmen das Tor der Adler unter Dauerbeschuss. Bei einem Ikonen-Schuss aus dem Slot ist Swette ebenso zur Stelle wie bei einem Hammer von Atwal aus halblinker Position. Die Villacher Adler ihrerseits versuchen sich mit einigen Kontern zu befreien, kommen aber kaum zu nennenswerten Einschussmöglichkeiten, lediglich bei einem Konter von Alexander Rauchenwald und Arturs Kulda muss Bernard eingreifen. In der 15. Minute dürfen die Hausherren erneut jubeln: Matthias Mantinger nimmt im Bullykreis Maß und lässt Swette mit einem platzierten Handgelenkschuss ins kurze Eck alt aussehen. Der VSV ist nun etwas von der Rolle und lässt den Wölfen viel Raum. Zach Sill (Schlagschuss knapp über das Tor) und Dante Hannoun finden weitere gute Tormöglichkeiten vor. Mit einer verdienten 2:0-Führung geht es in die erste Drittelpause.
Im zweiten Spielabschnitt geht es in der gleichen Tonart weiter, gleich mit der ersten Aktion verwertet Matthias Mantinger einen Abpraller beinahe zum 3:0. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, nur kurze Zeit später wird Dante Hannoun von Jason Akeson bedient, taucht völlig unbedrängt vor dem Kärntner Gehäuse auf und trifft zum vielumjubelten 3:0. Andreas Bernard bleibt gegen Mark Katic zweimal hintereinander Sieger. Wenig später kann eben jener Katic einen durchgebrochenen HCP-Angreifer nur mit unfairen Mitteln stoppen und muss in die Kühlbox. Im Powerplay – es ist das erste an diesem Abend – bleiben die Wölfe aber zu harmlos. In der Folge drängt der Villacher SV vehement auf den Anschlusstreffer. Robert Sabolic und Alex Wall scheitern zunächst, doch dann kann Bernard einen Schuss von Rauchenwald nicht festhalten und Villachs Nummer 9 verwertet den Abpraller aus kurzer Distanz zum 3:1. In der Folge versuchen die Adler mit weiten Pässen die neutrale Zone zu überbrücken, doch die kompakte Abwehr der Brunecker ist stets auf dem Posten. Doch die Bemühungen der Adler werden belohnt, nach einem schön herausgespielten Konter legt John Hughes zurück auf Kevin Hancock, der den Puck zum 3:2 ins Kreuzeck zimmert. Es kommt noch dicker für die Wölfe, dreieinhalb Minuten vor dem Ende erzielt Maximilian Rebernig nach Zuspiel von Rauchenwald zuerst den 3:3-Ausgleich, und nur 27 Sekunden später gehen die Villacher Adler durch John Hughes erstmals in Führung. Doch damit nicht genug: Nach einem kollektiven Aussetzer der Pusterer Abwehr erhöht Rauchenwald aus kurzer Distanz auf 3:5. HCP-Goalie Andy Bernard verlässt entnervt seinen Arbeitsplatz und macht Platz für Jake Smith.
Zu Beginn des Schlussabschnitts versuchen es Morley aus der Nähe und Akeson aus der Distanz, doch Swette ist zur Stelle. Die Wölfe sind nun gezwungen, ihre Offensivbemühungen zu verstärken. Bei einem HCP-Konter scheitert Daniel Glira an Swette, auf der Gegenseite entschärft Jake Smith einen Schuss von Alex Wall. Die Gäste aus Kärnten machen hinten dicht, nach einem Querpass von Andergassen hat Ivan Deluca nicht das nötige Glück. Auch Alex Petan und Simon Berger scheitern nach schnellen Kontern am österreichischen Schlussmann. In der 55. Minute schwächt sich der ansonsten sehr disziplinierte HCP mit einer Strafe selbst und nimmt damit einer Schlussoffensive den Wind aus den Segeln. Die Zeit verrinnt unerbittlich und obwohl die Wölfe alles nach vorne werfen (die letzten zweieinhalb Minuten mit sechs Feldspielern), gelingt ihnen kein weiterer Treffer. Vierzig Sekunden vor Schluss macht Rauchenwald mit einem Schlagschuss ins verwaiste Tor alles klar – die Adler beenden mit diesem 3:6-Sieg ihre Auswärtsniederlagenserie und kämpfen sich auf Platz 6 zurück. Der HC Pustertal hingegen rutscht auf den achten Tabellenplatz ab und steckt nun wohl endgültig in einer veritablen Krise.
Im nächsten Heimspiel am 03.01. gegen Asiago ist ein Sieg Pflicht, will man am Dreikönigstag im Auswärtsderby gegen den Erzrivalen Bozen nicht unter die Räder kommen.