Ein Punkt trotz Bauchlandung in Slowenien

In der slowenischen Hauptstadt kommt es heute zum Aufeinandertreffen zweier sehr formstarker Teams, in der Formtabelle der letzten 5 Spiele liegen HK SZ Olimpija und der HCP auf dem vierten bzw. dritten Platz. Beide Mannschaften stecken mitten drin im Kampf um die Preplayoff- und Playoffplätze, in dem es um jeden einzelnen Punkt geht. Beim HCP kehrt heute Mats Frycklund nach überstandener Erkrankung ins lineup zurück, das Tor hütet Andi Bernard. Jasse Ikonen nimmt als überzähliger Ausländer auf der Tribüne Platz, es fehlen weiters die angeschlagenen Catenacci, Öhler und Althuber. Bei Laibach fehlen die Stammkräfte Jaka Sodja und Rok Kapel.

Die beiden Mannschaften werfen von der ersten Minute an alle taktischen Zwänge über Bord und es geht wild hin und her, die Wölfe finden eine Vielzahl von Torchancen vor, vergessen dabei jedoch zu oft aufs Verteidigen. Bereits in der Startminute muss ein Slowene auf die Strafbank und das zweitbeste Powerplay schlägt wieder zu: Jason Akeson nimmt am linken Bullykreis Maß und zirkelt den Puck mit einem präzisen Handgelenksschuss zum 0:1 ins Tor der Hausherren. Die Wölfe finden in der Folge mit Sill, Morley (2x), Frycklund und Schofield noch eine ganze Reihe von erstklassigen Torchancen vor, lassen diese aber allesamt ungenutzt. In der Defensive agieren sie jedoch alles andere als sattelfest, und so kann der im slot völlig allein gelassene Pavlin bereits in der 5. Minute zum 1:1 ausgleichen (der Puck rutscht dabei Bernard durch die Schoner). In der 19. Spielminute gehen die Drachen in ihrem zweiten Powerplay sogar in Führung: Gooch zieht nach einer verunglückten Befreiung aus zentraler Position ab, Dodero steht in der Schussbahn, aber der Puck springt in die Höhe und von der Rückseite der Stockhand von Bernard ins Tor. Somit geht es mit einem unnötigen 1:2 Rückstand für die Wölfe zum ersten Mal in die Kabinen.

Im Mitteldrittel verteidigen die Drachen den knappen Vorsprung mit Haken und Ösen und zerstören das Angriffsspiel der Wölfe unter gütiger Mithilfe der Schiris, welche mehrere grenzwertige Aktionen der Slowenen übersehen. Die laxe Gangart der Referees mündet in der 36. Spielminute in einer Keilerei hinter dem Kasten von Bernard, bei der Hannoun im fight gegen den einen Kopf größeren Bicevskis Sieger bleibt, unerklärlicherweise aber ein Brunecker mehr auf die Strafbank muss. Glücklicherweise bleibt das folgende Unterzahlspiel für die Schwarz-Gelben jedoch folgenlos. Da die wenigen Torchancen in diesem zerfahrenen Drittel (Ege und Frycklund auf der einen Seite sowie Pance, Bicevskis, Dodero auf der anderen) von den Torhütern vereitelt werden bleibt es beim 2:1 zur zweiten Sirene.

Auch im Schlussdrittel gelingt den Wölfen lange Zeit nicht viel, die grünen Drachen zerstören alle Angriffsbemühungen, ehe in der 49. Minute wie aus dem nichts bei der ersten gelungenen Offensivaktion doch der Ausgleich gelingt: Joel Messner bedient mit einem scharfen Pass David Morley, der die Scheibe unhaltbar für Horak zum 2:2 ins Tor lenkt. Nicht einmal eine Minute später unterläuft Bernard jedoch ein schwerer Patzer, denn ein harmloser Schuss von Mehle aus spitzem Winkel rutscht ihm unter dem Schoner zur erneuten Führung der Hausherren in den Kasten. Die Wölfe probieren noch einmal alles, und drei Minuten vor dem Ende gelingt mit einem Geniestreich von Frycklund tatsächlich noch der kaum für möglich gehaltene Ausgleich: der Schwede tanzt sich im Alleingang durch die gesamte Abwehr der Slowenen und lupft den Puck mit der backhand an Horak vorbei zum 3:3 ins Netz. Das Spiel geht somit in die Verlängerung, diese dauert jedoch nur 17 Sekunden, denn Bicevskis scheitert beim ersten Angriff zwar zunächst an Bernard, schubst den Abpraller jedoch allem Anschein nach mit der Hand durch die Schoner des Unglücksraben zum vierten Mal ins Wölfetor. Die Schiedsrichter geben das Tor zwar zunächst nicht, nach minutenlangem Videostudium sprechen sie den Hausherren aber trotzdem den Siegestreffer und den Zusatzpunkt zu.

Weiter geht es am Freitag um 19.45 Uhr in der Intercable Arena mit dem “6-Punkte-Spiel” gegen die Black Wings Linz, einen direkten Konkurrenten um den direkten Playoffeinzug und am Sonntag mit dem Auswärtsspiel in Asiago (Fanbus der Rienzkurve). Mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken können und wollen die Wölfe unbedingt noch einmal einen Sprung in der Tabelle Richtung Top6 machen!

Nikolaus Spitaler
Photo credit: ©HKO/Domen Jancic

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