Bittere Heimniederlage gegen Wien - Wölfe scheitern am eigenen Unvermögen

Die Nationalteampause ist vorüber, in der Intercable Arena findet endlich wieder erstklassiges Eishockey statt. Der HC Pustertal bittet die Spusu Vienna Capitals zum Rückspiel. Nach der schmachvollen 1:9-Heimniederlage vor genau einem Monat brennen die Wölfe auf Rache. Phil Horsky muss neben dem immer noch fehlenden Emil Kristensen heute auch auf Marc-Olivier Roy verzichten, der am Freitagabend in Klagenfurt verletzt vom Eis musste.

 

Das Spiel beginnt eher gemächlich, die beiden Teams tasten sich gegenseitig ab. Doch urplötzlich schaltet der HCP zwei Gänge höher und schnürt die Capitals für etliche Minuten im eigenen Drittel ein. Die Wölfe spielen eine ganze Reihe von „hundertprozentigen“ Chancen heraus, doch weder Spinell und Berger (im Getümmel) noch Sanna (vom linken Bullykreis) noch Bardaro (schießt Starkbaum aus nächster Nähe an) können den Puck im Tor unterbringen. Auch ein zweiminütiges Überzahlspiel bringt nichts Zählbares ein. Die Wiener Gäste hingegen spielen sehr viel effizienter; mit einem Doppelschlag stellen die Caps innerhalb von lediglich 14 Sekunden auf 0:2. Bei beiden Toren ist die Brunecker Hintermannschaft nicht komplett im Bilde. Kurz darauf muss erneut ein Caps-Spieler auf der Strafbank Platz nehmen, doch wie schon im ersten Powerplay vermögen die Hausherren kein Kapital aus der numerischen Überlegenheit zu schlagen. In dieser Tonart geht es bis zum Ende des ersten Drittels weiter: Die Wölfe rackern und mühen sich ab, doch die Gäste aus Wien sind dem dritten Treffer stets näher als die Hausherren dem ersten. Und so retten sich die Wölfe mühsam mit einem 0:2 in die erste Pause.

 

Auch den zweiten Spielabschnitt beginnen die Wölfe mit einer Hochphase; Starkbaum hat zweimal größte Mühe, zwei Archambault-Abschlüsse zu entschärfen. In der 26. Minute hat Dante Hannoun nach einem schnellen Konter und herrlichem Archambault-Querpass beinahe das 1:2 auf dem Schläger. Die Vienna Capitals ziehen sich etwas zurück und lässt den Brunecker Angriffsformationen viel Platz, so können die Brunecker immer wieder gefährlich vor Caps-Schlussmann Starkbaum aufkreuzen. Einen weiteren Pusterer Angriff kann Niki Hartl nur mit unfairen Mitteln stoppen; dafür wandert der Wiener Flügelstürmer in die Kühlbox. Doch auch das dritte Powerplay an diesem Nachmittag können die Brunecker nicht verwerten. Gleich im Anschluss lassen auch die Gäste ein Überzahlspiel (nach Bandencheck Berger) ungenutzt verstreichen. Catenacci versucht es vom rechten Bullykreis, doch ohne Erfolg. Zweieinhalb Minuten vor Drittelende kommen die Hausherren nach einem Stockschlag von Wiens Starstürmer Sheppard zu ihrem vierten Powerplay. Das Special Team der Wölfe jedoch ist zahnlos, trotz mehrerer Möglichkeiten mag der Anschlusstreffer einfach nicht gelingen.

 

Das erste Ausrufezeichen im Schlussabschnitt setzt Anthony Bardaro, sein Schuss landet am Außenpfosten, steigt in die Luft und sinkt hinter Starkbaum nieder – leider direkt aufs Außennetz. Es dauert aber nicht lange da dürfen die knapp 3.000 Zuschauer in der nahezu ausverkauften Intercable Arena doch noch jubeln: Ben Newhouse zieht vom Bullykreis ab, der Puck zappelt im Netz, und plötzlich steht es nur mehr 1:2 aus Pusterer Sicht. Die Vienna Capitals verlegen sich aufs Verteidigen, die Wölfe kommen wiederum zu einigen guten Möglichkeiten, u.a. mit Bardaro (tanzt mehrere Gegenspieler aus, bevor er an Starkbaum scheitert) in der 48. Minute. Die Heimmannschafft fährt Angriff um Angriff, und in Minute 53 später erzielt Newhouse nach schönem Deluca-Querpass beinahe den Ausgleich. Viereinhalb Minuten vor Schluss verlässt Thomas Sholl nach angezeigter Strafe gegen Kainz seinen Kasten, der HC Pustertal spielt somit zu sechst auf dem Eis. Und bereits nach einer halben Minute kommt es zu einer strittigen Szene im Wiener Torraum, nach einer sehr unübersichtlichen Szene verschwindet der Puck irgendwo unter dem Körper von Starkbaum. Nach minutenlangem Videostudium dann die Entscheidung der Referees: No Goal, es bleibt beim 1:2. Exakt beim Ablauf der Strafe gegen Kainz ist erneut eine erhobene Schiedsrichterhand zu sehen: Strafe gegen Preiser, d.h. die letzten beiden Spielminuten dürfen die Wölfe erneut in Überzahl agieren. Doch im Powerplay kommt es ganz ganz bitter für die Hausherren: einen Rückpass von Hannoun im Angriffsdrittel kann Willcox nicht annehmen, die Hartgummischeibe schlittert gemächlich in Richtung des verwaisten Brunecker Kastens und überquert dort zum Entsetzen aller Pusterer Fans die Linie – 1:3. In der letzten Minute muss dann mit Alex Wall der nächste Wiener auf die Strafbank. Doch erst 15 Sekunden vor Schluss gelingt es den sechs Pusterer Feldspielern, gegen drei Wiener einen Treffer zu erzielen. HCP-Trainer Horsky nimmt ein Timeout, die Wölfe wollen noch einmal das Unmögliche versuchen. Doch trotz Bullygewinn verlieren die Wölfe irgendwie den Puck, Bradley zimmert das Spielgerät in den leeren Brunecker Kasten und besiegelt die 2:4-Heimniederlage der Wölfe.

Am 25.11. steht eine schwierige Auswärtspartie in Innsbruck auf dem Programm, bevor am 26.11. die Pioneers aus Vorarlberg zu Gast in der Intercable Arena sein werden.

Andreas Baumgartner

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