Gegen die Graz99ers steht heute das nächste direkte Duell um einen der heiß umkämpften Playoffplätze auf dem Programm. Die 99ers, welche bereits am Samstag angereist sind und am Vormittag in der Intercable Arena trainiert haben, müssen lediglich auf Verteidiger Ben Blood verzichten, die Wölfe treten mit dem gleichen lineup wie am Freitag beim Heimerfolg gegen den KAC an (Ikonen out).
Nach dem ersten Puckeinwurf entwickelt sich gleich ein rassiges Spiel, die Startphase gehört den Gästen aus der Steiermark, der gewohnt starke Sholl vereitelt jedoch eine Handvoll guter Einschussmöglichkeiten. Gegen Drittelmitte nehmen dann die Schwarz-Gelben immer mehr das Heft in die Hand, die erste dicke Chance hat Hanna, welcher in der 8. Minute nach einem sehenswerten Dribbling den Puck an die Latte setzt. 5 Minuten später prüft Zalewski noch zwei Mal Sholl, danach spielen jedoch fast nur mehr die Hausherren: Andergassen, Harju und Willcox scheitern am starken Grazer Goalie Engstrand und Stukel setzt die Scheibe aus bester Position ganz knapp über den Kasten. Kurz vor der Sirene muss Sholl schließlich noch einmal bei einem Konter des Grazer Topscorers Simon Hjalmarsson retten, somit geht es mit einem alles in allem leistungsgerechten Unentschieden erstmals in die Kabinen.
Im Mitteldrittel kommen die Hausherren wie von der Tarantel gestochen aus der Kabine und schon in der Startminute muss der bärenstarke Christian Engstrand hinter sich greifen: Budish bedient den im slot völlig freistehenden Caruso, dieser verzögert geschickt und düpiert schließlich den Grazer Goalie mit einem Schuss durch die Hosenträger – 1:0! Die Wölfe setzen nach, Bardaro und Stukel scheitern jedoch jeweils an Engstrand. Ab der 30. Minute dürfen die Wölfe erstmals in Überzahl agieren und die Grazer igeln sich lange Zeit erfolgreich vor dem Kasten der Steirer ein. 20 Sekunden vor Ablauf der Strafe startet die dritte Linie des HCP jedoch einen ihrer berüchtigten Blitzangriffe, Hannoun bedient perfekt den mitgelaufenen Stukel und dieser lässt Engstrand mit der backhand keine Chance – 2:0 und riesiger Jubel in der Intercable Arena. In der 34. Minute muss Ivan Deluca auf die Strafbank, das Penalty killing der Wölfe funktioniert jedoch tadellos. Richtig heiß wird es noch einmal drei Minuten vor der zweiten Sirene, als Graz nach mehreren Strafen eineinhalb Minuten im 4 gegen 3 agieren kann, Sholl bleibt jedoch Herr der Lage und vereitelt alle Einschussmöglichkeiten, somit geht es mit dem 2:0 zum zweiten Pausentee.
Auch im Schlussdrittel geben die Wölfe ganz klar den Ton an und zeigen von Anfang an dass sie sich heute nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen. In der 43. Minute haben Gerlach und Hannoun für die bärenstarke dritte Linie zwei Mal das 3:0 auf dem Schläger. In der 47. Minute dann in dieser an Höhepunkten nicht gerade armen Partie eine Szene die alleine schon das halbe Eintrittsgeld wert ist: Gerlach wird direkt vor dem Kasten perfekt angespielt und hebt den Puck zum vermeintlichen 3:0 ins hohe Eck, aber Engstrand verhindert mit einem unglaublichen Fanghandsafe die Vorentscheidung. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, als die Steirer gegen Drittelmitte immer verzweifelter anrennen entwischt Hannoun im breakaway und diesmal ist auch ein super Engstrand machtlos – 3:0 und die Halle steht Kopf! Der Rest ist schnell erzählt, Graz stürmt, der HCP kontert aber beide Tormänner lassen sich nicht mehr bezwingen und so feiert Tomas Sholl sein hochverdientes 2. Shutout im Wölfedress!
Damit gehen die Wölfe nun mit ordentlich Rückenwind in die finale Phase der regular season, nach einer kurzen Verschnaufpause geht es ab nächsten Freitag mit einem wahren Monsterprogramm weiter: Auf das Heimduell um 19.45 Uhr in der Intercable Arena gegen Orli Znojmo folgen 4 Auswärtspartien innerhalb derselben Woche, mit dem Schwung aus den letzten beiden Heimsiegen könnten die Wölfe in diesen vorentscheidenden Spielen endgültig Kurs auf die Playoffs nehmen.