Großer Südtiroler Eishockeygipfel in der Sparkasse Arena in Bozen: Vor restlos ausverkauftem Haus kommt es zum großen Schlagerspiel zwischen dem HC Bozen und dem HC Pustertal, welches seit Tagen in ganz Südtirol in aller Munde ist. Bereits vor dem Spiel zeigen die beiden Fananhänge bei jeweiligen Fanmärschen Farbe, aus dem Pustertal sind ca. 500 HCP Anhänger mit einem Sonderzug angereist und gestalten den Einzug in den Gästeblock der Eiswelle zum Spektaktel.
Die Füchse stehen nach drei Niederlagen in Folge etwas unter Druck im Kampf um die Top 6, während die Wölfe gegen Asiago nach hartem Kampf endlich den Heimfluch brechen konnten und nun ihren Aufwärtstrend fortsetzen wollen. Beim HCP unter Interimstrainer Kasper Vuorinen rückt erstmals nach längerer Verletzungspause wieder Christian Kasastul ins lineup. Es fehlt hingegen weiterhin Rick Schofield, das Tor hütet heute Andreas Bernard. HCB Coach Glen Hanlon steht mit Ausnahme von Tyler Sikura der gesamte Kader zur Verfügung, im Kasten der Füchse steht Niklas Svedberg.
Vor 6856 Zuschauern entwickelt sich gleich ein rassiges Spiel, bereits in der dritten Spielminute stockt den lautstarken Wölfefans kurz der Atem, als nach einem Schuss von Mantenuto der Puck unkontrolliert am Tor von Bernard vorbeirutscht. Die Schwarz-Gelben verstecken sich jedoch keineswegs und kurz darauf prüfen Atwal und Morley erstmals Svedberg, dieser bleibt jedoch Sieger. Das Spiel gestaltet sich nun recht ausgeglichen, auch als die Hausherren erstmals in Überzahl agieren dürfen verteidigen sich die Wölfe sehr geschickt. Nach 15 Spielminuten verliert die Wölfe Abwehr jedoch den Puck an der blauen Linie, McClure und Halmo ziehen im 2 gegen 1 davon, Bernard pariert zwar den Schuss von McClure, aber Halmo verwertet den rebound zum 1:0. Kurz vor der ersten Sirene dann die große Ausgleichschance für den HCP, Hannoun bedient bei einem schnellen Konter den mitgelaufenen Petan, dessen onetimer Svedberg jedoch mit einem tollen Fanghandsave zunichte macht.
Aus diesem letzten druckvollen Angriff resultiert jedoch eine Strafe für die Hausherren, weshalb die Wölfe das Mitteldrittel in Überzahl antreten dürfen. Und das Powerplay des HCP läuft auch heute wie am Schnürchen, einen Schuss von Atwal kann die Abwehr der Füchse nicht kontrollieren und im Getümmel reagiert Deluca am schnellsten und erzielt das verdiente 1:1. Der HCP bleibt am Drücker und drängt nun auf die Führung, bei einer Rakete von Kasastul und einem onetimer von Petan muss Sveedberg sein ganzes Können auspacken und ein abgefälschter Schuss von Deluca streicht nur knapp am Kasten der Weißroten vorbei. In der Folge bleibt je ein Überzahlspiel auf beiden Seiten ohne zählbare Ergebnisse und erst zum Drittelende kommt wieder richtig Pfeffer ins Spiel, als zunächst Petan und nach einer Raufeinlage (mit Kasastul als Sieger) auch Mike Halmo auf die Strafbank muss.
Im Schlussdrittel kommen die Wölfe bissiger aus der Kabine und zeigen sofort, dass sie heute unbedingt den Sieg wollen: nach gut zwei Minuten tankt sich Mantinger rechts durch, bedient mustergültig Andergassen und der Kapitän lupft die Scheibe backhand zum 2:1 Führungstreffer ins Tor. Der Brunecker Fanblock ist nun endgültig on fire und treibt seine Lieblinge unablässig nach vorne, Bozen findet kein Rezept gegen die euphorisierte Wölfemeute, auch zwei weitere Powerplays der Hausherren killt der HCP perfekt und schlägt in den entscheidenden Momenten eiskalt zu: in der 50. Minute bedient Hannoun wieder einmal seinen Cousin Petan und diesmal lässt sich dieser die Chance nicht entgehen – mit einem tollen move verlädt er Svedberg und zirkelt den Puck zum vorentscheidenden 3:1 ins lange Kreuzeck. Der Rest ist ein Triumphzug in Schwarz-Gelb, Bernard neutralisiert jeden Abschlussversuch der Füchse souverän und als Hanlon zwei Minuten vor der Sirene Svedberg für den sechsten Feldspieler vom Eis nimmt trifft Frycklund mit einem Schuss über das ganze Feld ins verwaiste Tor und verwandelt den Gästesektor damit endgültig zum Tollhaus.
Für den HCP geht die Jagd auf die Top 6 bereits am Dienstag um 19.45 Uhr in der heimischen Intercable Arena mit einem wichtigen Heimspiel gegen HK SZ Olimpija aus Laibach weiter. Mit einem Heimsieg gegen die Drachen könnten die Wölfe endgültig wieder auf die Überholspur wechseln und zur finalen Jagd auf die direkten Playoffplätze blasen.