Knappe Overtime-Niederlage im Grazer Bunker

Der HC Pustertal tritt am Allerheiligentag auswärts in Graz gegen die 99ers an. Die Wölfe sind bereits am gestrigen Dienstag in die steirische Landeshauptstadt gereist, allerdings ohne die vier verletzten Lukas De Lorenzo, Simon Berger, Rick Schofield und Arvin Atwal, zu ihnen gesellt sich nach einer Knieverletzung im Spiel gegen Fehérvár auch Dan Catenacci. Dafür kehrt Zach Sill nach seiner Verletzungspause in den Kader zurück, zudem ergänzt Lenny Hasler vom Farmteam Sterzing die Reihen der Wölfe.

Die erste Chance der Partie erarbeitet sich Anthony Salinitri, der gleich zweimal (einmal alleine, einmal nach Vorarbeit von Ken Ograjenšek) vor dem Tor der Wölfe auftaucht, doch die Hintermannschaft ist auf dem Posten. Der HC Pustertal steht zunächst tief und überlässt den Grazern bereitwillig die neutrale Zone. Beim ersten ernsthaften Angriff der Wölfe greift Kernberger zu unerlaubten Mitteln und muss auf die Strafbank. Doch das Powerplay der Wölfe ist viel zu zögerlich. Die Schwarzgelben riskieren sogar einen Shorthander, als Michael Schiechl davonzieht; Bernard lenkt die Scheibe knapp am Außenpfosten vorbei. Auch ein zweites Überzahlspiel verläuft ganz und gar nicht nach dem Geschmack des HC Pustertal, wieder sind die Grazer die gefährlichere Mannschaft. Eine Sekunde nach Ablauf der Strafe wird Salinitri von Axel Wemmenborn auf die Reise geschickt, der Italo-Kanadier fackelt nicht lange und bezwingt Andy Bernard mit einem platzierten Schuss durch die Schoner. Die Steirer versuchen gleich nachzulegen, Salinitri legt vor dem Tor quer auf Gustav Bouramman. Andreas Bernard muss sein ganzes Können aufbieten, um den Schuss des schwedischen Verteidigers zu blocken und das 2:0 für die Hausherren zu verhindern. Gegen Ende des Drittels wird das Spiel immer zerfahrener, vor allem die Brunecker haben große Mühe, ein geordnetes Spiel aufzuziehen. Auch in ihrem dritten Überzahlspiel knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelsirene bleiben die Wölfe handzahm und gehen mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine.

Nach langen Hin und Her im zweiten Drittel (es vergehen fast 5 Minuten ohne Unterbrechung) gelingt den Graz 99ers wie aus dem Nichts der zweite Treffer, nach einem Abstimmungsfehler in der Brunecker Abwehr kommt Salinitri frei zum Schuss und trifft aus kurzer Distanz zur komfortablen 2:0-Führung. Der HC Pustertal intensiviert nun merklich seine Angriffsbemühungen, der erste gefährliche Abschlussversuch gelingt aber erst fünf Minuten vor der Drittelsirene. G99-Goalie Volden hat mit dem Onetimer von Andergassen aber keine Probleme. Das Spiel wird zunehmend körperbetonter. Clemens Krainz muss nach einem überharten Check in die Kühlbox. Die Wölfe tun sich im Powerplay erneut schwer, können dann aber doch noch jubeln. Eine scharfe Hereingabe von Dante Hannoun kann Lars Volden nicht festhalten, Ivan Deluca setzt nach und plötzlich steht es nur noch 1:2. Die letzten Minuten des Mittelabschnitts gehören wieder den Hausherren, 50 Sekunden vor Schluss setzt Sam Antonitsch den Puck an die Latte.

Auch im Schlussabschnitt bleiben die Graz 99ers zunächst spielbestimmend, was sich unter anderem in einem weiteren Lattentreffer der Steirer niederschlägt. Doch die Wölfe geben nicht auf, nach einem schnell vorgetragenen Konter wird David Morley im hohen Slot von Jason Akeson perfekt bedient, per Onetimer erzielt er den wichtigen Ausgleichstreffer zum 2:2. Nach einer Strafe gegen Joel Messner folgt das erste Überzahlspiel der Grazer, die Wölfe killen die Strafe aber souverän. Nach einem groben Schnitzer in der Grazer Defensive hat David Morley beinahe das 3:2 auf dem Schläger, doch Lars Volden kann in letzter Sekunde klären. Der HCP bläst nun zur Schlussoffensive und schnürt die 99ers förmlich im eigenen Drittel ein. Knapp siebeneinhalb Minuten vor dem Ende erzielen die Puschtra mit einem Blueliner den vermeintlichen Siegtreffer. Die Schiedsrichter entscheiden jedoch auf Torrraumabseits und bleiben auch nach Videostudium bei ihrer Entscheidung. Nach einem schnellen Gegenstoß der 99ers steht Andy Bernard erneut die Torumrandung zur Seite. Gegen Ende hin wogt das Spiel hin und her, beide Teams sind darauf bedacht, keinen weiteren Treffer zu kassieren. Und so geht es in die Verlängerung.

 

In der 3-vs-3-Overtime kommt Schiechl alleine vor dem Brunecker Tor zu einer guten Chance, Bernard vereitelt seinen Schussversuch. Auf der Gegenseite kann Lars Volden einen Hammer von Dante Hannoun festhalten. Nach 4 Minuten und 4 Sekunden kommt Schiechl im Slot an die Scheibe und versucht den Abschluss, Ograjenšek drückt den Rebound dann über die Linie und sichert den Graz 99ers mit dem 3:2 den Zusatzpunkt.

Der HC Pustertal trifft übermorgen Freitag vor heimischem Publikum auf den HC Innsbruck, das Spiel in der Intercable Arena beginnt wie gewohnt um 19:45 Uhr. Anschließend wartet noch HK Olimpija auswärts auf die Wölfe, bevor es dann in die zehntägige Nationalspielpause geht.

Andreas Baumgartner
Photo credit: Werner Krainbucher

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