Nach dem tollen Auswärtssieg am Donnerstag bot sich den Wölfen die große Chance, im Heimspiel im Rienzstadion in der Finalserie auf 3:1 zu stellen. In einem Spiel, das durch ein Wechselbad der Gefühle geprägt war, war man diesem Ziel auch sehr sehr nahe, musste am Schluss jedoch erneut der Gastmannschaft den Vortritt lassen. Somit ist der Gleichstand wiederhergestellt und die spannende Serie wird um mindestens zwei weitere Spiele verlängert.
Das Spiel beginnt, wie die letzte Partie geendet hat: mit den Wölfen von der ersten Sekunde an im Angriff und mit dem größeren Willen, das Spiel aktiv zu gestalten. Johnson, Maylan, Bona, DeVergilio, im Minutentakt schießt der HCP aus allen Lagen aufs Tor. Und diese Mühen werden auch belohnt: in der 7. Minute lenkt Bona einen Schuss von Johnson entscheidend ab. 1:0 und damit die Wölfe zum ersten Mal in der Serie während des Spiels in Führung. Angetrieben von über 2.000 begeisterten Zuschauern wird sofort nachgelegt und weiter Druck gemacht. In der 10. Minute kommt Bouchard innerhalb 20 Sekunden drei Mal zum Abschluss, und beim 3. Mal klingelt es im Kasten von Engelage: 2:0 – das Stadion tobt! Zwei Minuten später kreuzen die Ritter Baum, von denen bis dahin überhaupt nichts zu sehen war, mit Van Guilder erstmals vor Weiman auf. Von da an wendet sich das Blatt, die Gäste sind plötzlich hellwach und haben mit Simon Kostner, mit Cook (Big save Weiman) und mit Tudin echte Großchancen. Es geht aber mit 2:0 in die Drittelpause.
Im zweiten Abschnitt erhalten die Wölfe gleich eine Überzahlmöglichkeit (Haken Julian Kostner an Bona), schlagen aber kein Kapital daraus. So ist es weiter Ritten, das nun nach vorne agiert und dafür auch belohnt wird. Ein verdeckter Schuss von Ceresa wird von Markus Spinell noch abgelenkt – nach 26 Minuten steht es nur mehr 2:1. In der Folge bleiben die Gäste am Drücker, kommen aber zu keinen zwingenden Möglichkeiten. Am meisten Gefahr geht von Distanzschüssen von Borgatello aus; auf der Gegenseite hat Andergassen nach Pass Rizzo eine hervorragende Möglichkeit, aus kurzer Distanz einzudrücken, scheitert aber ebenfalls. Nachdem auch Bouchard wegen Hakens vom Eis gestellt wird, lässt Ritten den Puck gekonnt kreisen und erzielt mit Cook den verdienten Ausgleich (2:2, 36. Min.). Der Zweitorevorsprung ist verspielt und die Wölfe sind in dieser Phase deutlich angeschlagen. Sinnbild ein Powerplay gegen Ende des Drittels (nach einem Wechselfehler des Gegners): in den zwei Minuten gelingt kein geordneter Spielaufbau, geschweige denn ein gefährlicher Abschluss.
Sichtlich mental erholt kommen die Cracks dann aus der zweiten Pause: plötzlich sind Kampfgeist und Siegeswille wieder deutlich spürbar und von der ersten Sekunde an erzeugen sie wieder Druck auf das gegnerische Tor. Auch das Powerplay klappt nun wieder und die Wölfe schießen 4-5 Mal auf das Tor von Engelage – bis, ja bis gegen Ende der Überzahlsituation es defensiv an der Bande zu einem unnötigen Scheibenverlust kommt, der Puck quer auf Scelfo gelangt und dieser mutterseelenallein sich die Ecke aussuchen kann: 2:3 gegen den Spielverlauf (45. Minute). Diesmal lähmt der Gegentreffer die Wölfe jedoch nicht mehr, sondern sie werfen weiter alles nach vorne. Nach einer angezeigten Strafe gegen Tauferer lässt sich Cole noch zu einem Stockschlag hinreißen, so dass die Wölfe für zwei Minuten im 5:3 agieren können. Das Tor wird belagert, die Schüsse aus der Distanz sind jedoch stets Beute von Engelage. Bis 5 Sekunden vor Ablauf der Strafen die Erlösung doch noch gelingt: Kavanagh zieht ab und der Bombenschuss zappelt im Netz! 3:3 nach 51 Minuten. Die Wölfe wollen dieses Spiel nun gewinnen, und in den letzten fünf Minuten drücken sie mit Vehemenz auf den Siegtreffer. Zuerst scheitert Scandella ganz alleine am Goalie, dann versuchen es diverse Spieler mit Schüssen aus nah und fern. Doch auch ein weiteres Powerplay kurz vor Spielende reicht nicht, um den entscheidenden Treffer zu erzielen. 23:13 Torschüsse im Schlussabschnitt, 3:3 der Stand nach 60 Minuten.
Wie Game 1 und 3 muss deshalb auch das vierte Spiel in die Verlängerung. Nach einer Strafe gegen Johnson gilt es, zwei bange Unterzahlminuten zu überstehen. Diese gipfeln in einem Kracher an den Innenpfosten von Cook, bleiben ansonsten aber schadlos. In der Folge wogt das Spiel im Vier gegen Vier hin und her, und auch die Wölfe haben mit Kavanagh, der einen Querpass von Bouchard aus kurzer Distanz nicht unterbringen kann, einen Hochkaräter. Entschieden wird die Partie eher durch einen Zufallstreffer: in der 8. Minute zieht Frei vom linken Halbfeld aus ab und überrascht damit alle – der Puck findet den direkten Weg ins Tor und das Spiel ist aus. Im vierten Spiel siegt zum vierten Mal die Gastmannschaft – zwei Topteams schlagen immer wieder zurück, wenn man es nicht mehr für möglich hält. Alles ist wieder offen, die spannende Serie geht weiter.
HC Pustertal Wölfe – Rittner Buam 3:4 n. V. (2:0, 0:2, 1:1, 0:1)
Torschützen: 1:0 BONA P. (Johnson T., Hofer A.) 6:32, 2:0 BOUCHARD F. (Kavanagh R., Obermair B.) 9:59, 2:1 SPINELL M. (Ebner F., Ceresa D.) 25:43, 2:2 (PP) COOK B. (Frei A., Ansoldi L.) 35:13, 2:3 (SH) SCELFO E. 44:28, 3:3 (PP2) KAVANAGH R. (Hofer A., Maylan J.) 51:12, 3:4 FREI A. 67:44
Torschüsse: HC Pustertal Wölfe 49 (14, 9, 23, 3) – Rittner Buam 46 (12, 17, 13, 4)
Strafminuten: HC Pustertal Wölfe 8 (2, 2, 2, 2) – Rittner Buam 16 (2, 4, 10, 0)
Nach vier Finalspielen steht es nun 2:2, so dass zumindest zwei weitere Spiele vonnöten sind. Game 5 wird am Dienstag, 12. April, um 20.00 Uhr in Klobenstein ausgespielt, Game 6 am Donnerstag, 14. April, um 20.30 Uhr im Rienzstadion angepfiffen.
Vorverkauf Ticketing:
Spiel 5 Dienstag 20 Uhr in Klobenstein:
Hockeybar Obseits Eisstadion Bruneck
Montag 14-20 Uhr, Dienstag 14-16 Uhr
Spiel 6 in Donnerstag 20.30 Uhr in Bruneck:
Optik Mariner Stadtgasse Bruneck
Montag, Dienstag, Mittwoch 8:30 – 19 Uhr
Hockeybar Obseits Eisstadion Bruneck
Montag & Mittwoch 14-20 Uhr, Dienstag 14-16 Uhr
Arena Ritten täglich ab 11 Uhr
Online unter hcpustertal.com