Gute Vorstellung beim Tabellenführer bleibt unbelohnt

Zwei Tage nach dem Kantersieg gegen die Pioneers steht für die Wölfe das Tiroler Derby in Innsbruck an. Die Haie sind seit Start der Meisterschaft das Maß aller Dinge in der Liga und führen die Tabelle souverän an. Mit 121 erzielten Toren (in 30 Spielen) und 32% Powerplay-Quote weisen sie eine überragende Offensive auf; mit Shaw, Helewka und Coulter kommen drei der fünf Top-Scorer der ICE aus Innsbruck. Trotzdem rechnet sich der HCP durchaus Chancen auf einen Punktgewinn aus; im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze zählt jetzt jedes Spiel. 

Die Partie beginnt verhalten; Ulmer sorgt nach 5 Minuten mit einem Querlattenpendler für die erste Aufregung. Danach nehmen die Wölfe aber das Heft in die Hand. Zuerst scheitert Andergassen alleine vor McCollum (6.), dann schließt Harju einen Bilderbuchkonter über Bardaro wunderschön ab (7.) – doch der Treffer zählt nicht, im Videostudium erkennen die Linesmen ein zuvor übersehenes Abseits. Dafür gehen nun die Hausherren in Führung: Krogsgaard bringt einen Schlenzer aufs Tor und Leavens fälscht unhaltbar ab – 1:0 nach 10 Minuten. Nach diesem unplanmäßigen Ereignis sind die Wölfe einige Minuten gehemmt, geben dann aber wieder Gas. Ahl (Gewaltschuss, 14.), Bardaro (Tempokonter, 15.) und erneut Bardaro mit einem Alleingang (19.) scheitern aber knapp.

Auch in Drittel zwei bleiben die Wölfe die spielbestimmende Mannschaft. Catenacci (21.) und der spielfreudige Bardaro (22.), der heute in die Rolle des krankheitsbedingt fehlenden Archambault schlüpft, lassen gleich zu Beginn weitere Möglichkeiten liegen, ehe Sholl gegen Peeters mit einem Big Save retten muss (23.). Der HCP spielt stark, lässt aber eine ganze Reihe von weiteren Chancen aus (u.a. Ahl, Catenacci, Bardaro und Hannoun); es fehlt das letzte Etwas im Torraum, den Rest erledigt HCI-Goalie McCollum, der in blendender Verfassung ist. So geht es auch nach 40 Minuten mit dem knappen 1:0 in die Kabinen.

Im Schlussabschnitt wird Kristensen an der Bande mit einem Check gegen den Kopf niedergestreckt. Nach minutenlangem Videostudium erkennen dies auch die Schiris und schicken Helewka mit 5+20 unter die Dusche. So dürfen die Wölfe zum ersten Mal in dieser Partie im Powerplay antreten, können aber kein Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil, nacheinander werden Ege und später Hannoun ebenfalls auf die Strafbank verbannt, und im 4 versus 4 schlagen die Haie zwei Mal eiskalt zu. Beide Male bedient Shaw den aufgerückten Watson, und so steht es nach 48 Minuten statt 1:1 plötzlich 3:0, das Spiel ist entschieden. Catenacci gelingt nach 53 Minuten endlich der Anschlusstreffer, und die Schwarzgelben werfen noch einmal alles nach vorne. Die Abschlüsse kommen, sind aber zu wenig zwingend, und nach einem Timeout und dem sechsten Feldspieler für Sholl erzielt Bär das 4:1 ins empty net.

Nach diesem erneut erfolglosen, aber kämpferisch und auch spielerisch über weite Teile überzeugenden Auftritt geht es bereits am Freitag (30.12.) mit dem Heimspiel gegen den Erzrivalen aus Asiago weiter. Gegen den Tabellennachbarn und direkten Konkurrenten um Platz 10 ist ein voller Erfolg besonders wichtig. Alle Infos zum Asiago-Spiel hier.

Daniel Weger

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