Für dezimierte Wölfe gibt es gegen den Meister nichts zu holen

Zum Auftakt der englischen Woche gastiert mit dem EC Red Bull Salzburg der amtierende ICEHL-Meister in der Intercable Arena. Die Bullen legten einen beispiellosen Saisonstart hin, punkteten bisher in jedem einzelnen Spiel und mussten erst am Sonntag gegen Villach die erste echte Niederlage einstecken. Tomek Valtonen muss auch heute auf eine komplette Sturmlinie verzichten, Zach Sill, Rick Schofield und David Morley fallen weiterhin aus.

Die Partie wird von Beginn an von den österreichischen Gästen dominiert; Salzburg steht sehr hoch und versucht, die neutrale Zone zu kontrollieren. Auch der HC Pustertal versucht es mit konsequentem Forechecking; Akeson geht aber etwas zu rustikal zu Werke und landet in der Kühlbox – Powerplay für Salzburg. Die Gäste spielen zunächst ein druckvolles Powerplay, der HCP verteidigt aber vor allem am Ende geschickt und kann die Unterzahl erfolgreich überstehen. Die Roten Bullen lassen jedoch nicht locker und dringen immer wieder schnell ins Pusterer Verteidigungsdrittel vor. Bei einem dieser Angriffe fälscht Lukas Thaler vor dem Tor eine scharfe Hereingabe von Thomas Raffl entscheidend ab und erzielt die 0:1-Führung für die Gäste. Diese erhöhen in der Folge den Druck noch weiter und kommen unter anderem durch Murphy freistehend zu einer ausgezeichneten Einschussmöglichkeit, die Jake Smith jedoch entschärfen kann. Die Mozartstädter versuchen es weiter mit Dauerfeuer auf Smith (u.a. durch Raffl, Thaler und Lewington), und schließlich gelingt Mario Huber sechs Minuten vor dem Ende mit einem Onetimer das 0:2. Dem HC Pustertal gelingt in dieser Phase nicht viel, Alex Petan lässt sich zu einem Frustfoul hinreißen und bringt seine Mannschaft in die zweite Unterzahl. Dreieinhalb Minuten vor Ende des ersten Drittels kann Jake Smith einen Schuss von Schreier nicht festhalten, Paul Huber schiebt den Puck in seinem Rücken zum 0:3 ein. Kurz vor der ersten Drittelsirene fasst sich Petan ein Herz und tankt sich vor dem Tor von Tolvanen durch. Er wird von Murphy regelwidrig gestoppt und verschafft dem HCP ein Überzahlspiel. Doch die Brunecker können jedoch kein Powerplay aufziehen, riskieren durch den durchgebrochenen Paul Huber sogar einen Shorthander. Beim Stand von 0:3 geht es zum ersten Pausentee.

Im zweiten Spielabschnitt präsentieren sich die Wölfe wesentlich wacher und aufmerksamer als noch im ersten Drittel. Gleich zu Beginn haben die Puschtra die bislang größte Chance der Partie: Arvin Atwal spielt einen Traumpass auf Raphi Andergassen, der steht plötzlich allein vor RBS-Goalie Atte Tolvanen. Sein Schuss landet jedoch leider nur am Außenpfosten. Die Wölfe drängen nun vehement auf den Anschlusstreffer und kommen unter anderem durch Mats Frycklund (wird von Akeson mit einem Querpass bedient), Wyatt Ege (zieht vom Bullykreis ab und versucht auch den Abpraller selbst zu verwerten) und Raphi Andergassen (scheitert erneut allein vor Tolvanen) zu mehreren guten Torchancen. Auf der Gegenseite lässt Ali Wukovits zwei HCP-Verteidiger stehen und setzt den Puck dann mit Wucht an die Querlatte. In der 32. Spielminute dürfen die 2.500 Zuschauer in der Intercable Arena endlich jubeln: Der junge Manuel Öhler umkurvt allein die halbe RBS-Hintermannschaft und trifft mit einem Wristshot zum 1:3-Anschlusstreffer, es ist dies sein erstes Tor im Dress der Wölfe. In den Schlussminuten hat der HC Pustertal deutlich mehr vom Spiel, Atte Tolvanen muss mehrmals all seine Künste aufbieten, um einen weiteren Treffer der Schwarzgelben zu verhindern. So bleibt es bei der zweiten Drittelsirene beim 1:3 aus Sicht der Hausherren.

Der Schlussabschnitt steht wiederum ganz im Zeichen der Gäste und ist schnell erzählt. In der 46. Spielminute zieht Ryan Murphy von der blauen Linie ab, Salzburgs Peter Hochkofler steht vor dem Tor goldrichtig und verwertet den Abpraller zum 1:4. Die Cracks des HC Pustertal haben dem nicht mehr viel entgegenzusetzen; ein Onetimer von Stanton (fliegt über die Querlatte) sowie zwei Abschlussversuche aus spitzem Winkel von Petan und Althuber sind die einzigen nennenswerten Torchancen. Sieben Minuten vor Schluss erhitzen sich nach einem Foul von Deluca die Gemüter auf dem Eis, Peter Hochkofler wird nach einem verlorenen Boxkampf gegen Christian Kåsastul vorzeitig unter die Dusche geschickt; auch Lewington und Atwal liefern sich eine kurze Rauferei. Im anschließenden Überzahlspiel der Salzburger versucht Matthias Mantinger einen Breakaway, wird aber vor dem Tor von zwei Red Bull-Verteidigern entscheidend gestört. Kurz vor Schluss wird auch noch Dante Hannoun nach einer etwas fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung unter die Dusche geschickt, in der verbleibenden Spielzeit passiert aber nicht mehr viel und so endet auch das zweite Aufeinandertreffen zwischen Pustertal und Salzburg mit einer Niederlage für die Schwarzgelben.

Nun heißt es Wunden lecken und den Blick nach vorne richten, bereits am Freitag treffen die Wölfe auswärts im Odegar-Stadion auf Asiago, ehe am Sonntag beim „Family Day“ in der Intercable Arena mit dem Spiel gegen Fehervar AV19 die englische Woche abgeschlossen wird.

Andreas Baumgartner

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