Unnötige Niederlage in Asiago

Nach dem spektakulären Sieg gegen den KAC am Freitag reisen die Wölfe zum ersten Mal in der ICE HL auf das Hochplateau von Asiago. Der langjährige Erzrivale hatte als Neueinsteiger bisher keinen leichten Stand, konnte aber drei der letzten vier Heimspiele im Stadio Odegar gewinnen. Coach Horsky muss weiterhin auf Kristensen und Catenacci verzichten; im Tor bekommt erneut Sholl das Vertrauen. Asiago muss Porco und Saracino vorgeben und auch noch auf den Neueinkauf Simpson verzichten; dafür ist Stefano Marchetti nach seiner langen Dopingsperre wieder mit dabei.

Beide Teams beginnen äußerst vorsichtig und darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Erst in der 5. Minute kommt es zu den ersten nennenswerten Aktionen: Wyatt Ege versucht es gleich zwei Mal mit Schlenzern auf den Kasten von Vallini. Auf der Gegenseite macht es die Top-Linie der Hausherren besser: die Wölfe bekommen defensiv an der Bande den Puck nicht unter Kontrolle, und Salinitri bedient von hinter dem Tor McShane, der die Scheibe ansatzlos ins Kreuzeck zirkelt – 1:0 nach 6 Minuten. Dann muss Gazzola wegen Beinstellens vom Eis; im Powerplay brennt es mehrmals lichterloh im Torraum der Gastgeber, doch keiner der Schwarzgelben kann im Getümmel profitieren und den Puck über die Linie schieben. Zudem probiert es Luchuk zwei Mal mit Direktabnahmen, doch Vallini ist bei freier Sicht nicht zu bezwingen. Asiago wird durch Marchetti (gehalten) und durch Misley (versuchter Bauerntrick) gefährlich; dazwischen stürmt Hannoun im Break davon, kann aber alleine vor Vallini ebenfalls nicht verwerten. Zwei weitere gute Möglichkeiten durch Archambault (18.) und Bardaro (20.) bleiben ungenutzt, so dass es mit 1:0 zum ersten Pausentee geht.

Das zweite Drittel beginnt gleich mit einem gefährlichen Vorstoß von Bardaro. In der Folge bauen die Wölfe aber von Minute zu Minute ab und zeigen wenig Willen und Engagement, dieses Spiel zu gewinnen. So kommen die Hausherren mit Stefano Marchetti (22.)., Rutkowski (24.), Moncada (27.), Finoro, Misley (Rebound) und Gazzola (alle 29.) zu mehr oder minder klaren Möglichkeiten. Der HCP kommt nur mit vereinzelten Nadelstichen überhaupt vors Tor von Vallini, Bardaro (26.) und Roy (28., nach toller Vorlage von Ahl) können diese jedoch nicht in Tore ummünzen. Dies erledigen dann die Hausherren: nach 33 Minuten umkurvt McShane völlig unbedrängt das Tor und schließt ab, Sholl hält, doch Finoro drückt den Rebound ohne Probleme zum 2:0 für Asiago ein. 40 Sekunden später muss Vankus für zwei Minuten auf die Strafbank – die große Chance auf den Anschlusstreffer! Doch jetzt klappt auch das zuletzt so starke Überzahlspiel nicht mehr. Im Gegenteil – der omnipräsente McShane beschäftigt die Brunecker Hintermannschaft auch mit einem Mann weniger, und sein Schussversuch wird von Archambault unglücklich ins eigene Tor abgefälscht – 3:0 nach 34 Spielminuten. Kurz vor Drittelende müssen die Wölfe in Unterzahl agieren (2 Minuten gegen Willcox), was gut funktioniert. Im Konter gelingt Berger mit einem wunderschönen Treffer ins Kreuzeck sogar der 3:1-Anschlusstreffer. Dadurch bleibt nach einem katastrophalen Mitteldrittel ein Funken Hoffnung für den Schlussabschnitt.

Im letzten Drittel beginnt jedoch kein Sturmlauf der Wölfe, sondern die Hausherren strotzen jetzt vor Selbstvertrauen und drücken den HCP ins eigene Drittel. Der auffällige Finoro (41., gleich 3 Mal), Vankus (42.), Gazzola (45.) Misley (46.), Marchetti (48.) und Moncada (49.) scheitern allesamt an Sholl, der sich über Arbeit nicht beklagen kann. Auch in einem Powerplay (2 Minuten gegen Glira) belagern die Gastgeber den Wölfe-Kasten und kommen mit Rutkowski (Hammer von der blauen Linie), Finoro (Innenpfosten), McShane (alleine vor Sholl) und Salinitri (gehalten) zu glänzenden Möglichkeiten. Nachdem auch diese nicht genutzt werden, kommt der HCP wieder besser ins Spiel, Newhouse prüft bei einem Vorstoß Vallini (52.). Nachdem Rutkowski den Puck regelwidrig über die Bande geschlenzt hat, haben die Wölfe in Überzahl die nächste Chance auf den Anschluss. Und dieser gelingt diesmal auch, Bardaro platziert in einer Photokopie des Siegtreffers vom Freitag den Puck ins Kreuzeck, nur mehr 3:2 (53.). In der 57. Minute gelingt Bardaro das 3:3 (Rebound nach eigenem Abschluss), doch der völlig reguläre Treffer zählt nicht, da ein Schiri im Irrglauben, dass Vallini den Puck hätte, abgepfiffen hatte … So bleibt nur noch die Schlussoffensive mit sechs Feldspielern, bei der sich Asiago aber mit Haut und Haaren verteidigt und so den Heimsieg in trockene Tücher bringt.

Nach dieser indiskutablen Vorstellung der Wölfe geht es in die Nationalteam-Pause. Das nächste Spiel bestreitet der HCP dann am Freitag, 18. November, in Klagenfurt.

Daniel Weger
Photo credit: ©Serena Fantini / Asiago Hockey

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