Im ersten Spiel des Jahres 2024 empfängt der HCP in der ausverkauften Intercable Arena den Dauerrivalen aus Asiago. Die Vicentiner haben im “verflixten zweiten Jahr” in der Liga keinen leichten Stand, zieren den vorletzten Tabellenplatz und kämpfen mit 10 Punkten Rückstand verzweifelt um den Anschluss an die Preplayoff-Plätze. Allerdings konnten die “Stellati” am Montag gegen die formstarken Pioneers einen 5:2-Heimsieg feiern und wollen natürlich auch in Bruneck Punkte mitnehmen. Der Interimstrainer der Wölfe Kasper Vuorinen kann auf dasselbe Spielermaterial wie am Samstag gegen Villach zurückgreifen; es fehlen also weiterhin Schofield, Kasastul und De Lorenzo.
Beide Teams legen von der ersten Sekunde an mit viel Speed los und pfeifen auf taktische Zwänge. Dies führt zu überforderten Defensivabteilungen und 10 Torschüssen allein in den ersten Spielminuten. Die größten Chancen haben Morley (Doppelchance Deflection und Rebound; 2. Minute) sowie McShane alleine im Konter (Smith hält; 3. Minute). Danach beruhigt sich die Partie langsam und das Spiel wird geordneter. In der 7. Minute scheitert Petan nach Doppelpass mit Hannoun an De Filippo. Und so bewahrheitet sich der alte Spruch: Zuerst hatten sie kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu. Nach 12 Spielminuten bekommt McShane nämlich ein Golden Assist vom Head-Schiedsrichter serviert, der den Puck in seine Richtung direkt vors Tor ablenkt: die Nummer 91 von Asiago braucht nur mehr vor Smith einzuschieben (0:1, 13. Minute). Die Wölfe reagieren stark und setzen die Gäste für den Rest des Drittels gehörig unter Druck. Messner (15.), Andergassen (15., Pfostenknaller), Frycklund (17., alleine im Slot) und erneut Messner (19.; Deflection) kommen zu ausgezeichneten Möglichkeiten, der Ausgleichstreffer bleibt aber verwehrt.
Im zweiten Abschnitt muss Catenacci nach drei Minuten auf die Strafbank. Die Wölfe halten gleich aggressiv dagegen und können die Situation sogar für sich nutzen: nach wenigen Sekunden fängt Andergassen einen Pass von De Filippo ab und tunnelt danach den Asiago-Goalie – 1:1 in Unterzahl (24. Minute)! Wenig später haben die Schwarzgelben Glück: bei einem Treffer von Porco wurde vorher das Tor aus den Angeln gehoben – no goal! Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine regelrechte Dauerdruckphase des HCP, die über das gesamte Drittel anhalten soll. Ege mit einem herrlichen Alleingang (26.), Frycklund mit gleich zwei gefährlichen Abschlüssen (29.) und Messner mit einem Schuss, den ein Verteidiger noch von der Linie kratzt (30.), haben gute Möglichkeiten auf eine Führung. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: in der 32. Minute ist es endlich so weit. Akeson spielt einen Traumpass quer durch die Box und Morley finalisiert am zweiten Pfosten erfolgreich zur hoch verdienten 2:1-Führung. Der HCP gibt weiter Gas und bringt viele Schüsse aufs Tor (17:5 im zweiten Drittel), doch ein weiterer Treffer gelingt nicht.
Im Schlussabschnitt kommt zunächst Andergassen zu einem gefährlichen Abschluss, doch De Filippo ist auf dem Posten. Wenig später bleibt die Scheibe nach einem Asiago-Konter im Getümmel vor Smith liegen, der aufgerückte Gazzola reagiert am schnellsten und zirkelt sie zum 2:2 ins Netz (46. Min.). Nun sind die Wölfe wieder angeschlagen, einfache Pässe misslingen und Asiago hat Lunte gerochen. Zuerst bleibt Smith gegen Ierullo noch Sieger (48.), doch als Stanton wenig später mit einem Schuss hängen bleibt, zieht Gennaro alleine davon und bezwingt die Puschtra Nummer 1 zum 2:3 (50. Min.). Team und Fans wollen nicht glauben, dass auch dieses Spiel ohne Punkterfolg enden muss. Und dazu kommt es auch nicht. Als die Wölfe nach einem Foul von S. Marchetti endlich zum ersten Powerplay des Spiels kommen, schlägt die Scheibe auch bei De Filippo noch einmal ein: Atwal bedient Frycklund im rechten Slot und der Schwede trifft per Onetimer genau ins Kreuzeck – 3:3 in der 58. Minute!
Beim Remis bleibt es auch nach 60 Minuten, und so muss die Partie in der Verlängerung entschieden werden. Diese verläuft hoch spannend, mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Eine Minute vor Ablauf der Overtime dann die entscheidende Szene: Atwal erkämpft sich in der Offensivzone den Puck, legt backhand ab auf den heranstürmenden Morley und die Nummer 93 lässt De Filippo alt aussehen und schießt zum umjubelten 4:3-Siegtreffer ein!
Weiter geht es bereits am Samstag, 6. Jänner, mit dem großen Derby in Bozen, zu dem ein eigener Fanzug organisiert wurde (alle Infos dazu hier). In Bruneck gibt es am Dienstag, 9. Jänner, wieder Eishockey, wenn es gegen die Drachen aus Laibach erstmals in dieser Saison zu punkten gilt.