Teil II des großen Heimspieldoppels in der Intercable Arena – nach der knappen Derbyniederlage gegen den HCB gilt es heute gegen den Tabellenzweiten Black Wings Linz den Top 6 Platz zu verteidigen. Die Linzer, gegen die der HCP nach den beiden Auswärtsspielen eine perfekt ausgeglichene Bilanz vorweisen kann (1:4 und 4:1), können in Bestbesetzung antreten, Coach Phil Lukas stellt nach der gestrigen spektakulären 7:8 Penalty-Niederlage gegen Asiago allerdings Rasmus Tirronen anstelle von Thomas Höneckl ins Tor. Auch beim HCP gibt es eine Goalierotation, den Kasten hütet heute Jacob Smith anstelle von Andi Bernard. Mats Frycklund ersetzt Jasse Ikonen als Center der zweiten Linie und Raphael Andergassen wird von Tomek Valtonen in die Verteidigung an die Seite von Arvin Atwal beordert.
Nach einem ersten Warnschuss von Romig (Parade Smith) in der zweiten Spielminute braucht das Spiel einige Zeit um Fahrt aufzunehmen, die erste Großchance finden die Hausherren in Minute 7 vor: Andergassen zieht bei viel Verkehr von der blauen Linie ab, Schofield lenkt die Scheibe knapp vor dem Tor mit dem Schlittschuh ab und diese rutscht Tirronen durch die Schoner aber leider auch knapp am Tor vorbei. Die Linzer werden in ihrem ersten Powerplay gefährlich, aber Smith kann einen onetimer von St Amant entschärfen. Als die Wölfe nach knapp 13 Spielminuten zu ihrem ersten Überzahlspiel kommen ziehen sie eine herrliche Puckstafette auf, welche jedoch unvollendet bleibt, da Schofield den Puck am leeren Tor vorbeischießt. In der Folge vergeben noch Atwal im 2 gegen 1 (gehalten) und Akeson nach schöner Vorarbeit von Hannoun (drüber) beste Einschussmöglichkeiten und diese Nachlässigkeit rächt sich alsbald: in der letzten Spielminute erhält der Linzer Rekordspieler Brian Lebler für einmal zu viel Platz und trifft vom linken Bullykreis mit einem präzisen Handgelenksschuss zum etwas schmeichelhaften Führungstreffer für die Gäste, beim Stand von 0:1 geht es erstmals in die Kabinen.
Zu Beginn des Mitteldrittels zögert Akeson völlig frei vor Tirronen mit seinem Schuss etwas zu lang und wird noch geblockt, etwas später bleibt Smith bei einem Schuss von rechts gegen Knott Sieger. Der HCP ist nun spielbestimmend, aber auch Messner im Konter und Frycklund bei einem onetimer können die Torsperre nicht knacken. In der zweiten Hälfte des Drittels ziehen die Schiedsrichter mit einigen unverständlichen Entscheidungen den Unmut des Publikums auf sich und das Spiel wird ruppiger. Nach einem Gerangel zwischen Mitsch und Messner bekommt der HCP eine fragwürdige Bankstrafe wegen Protestierens aufgebrummt, MacKenzie und St Amant geling während dieses Powerplays beinahe das 2:0. Kurz vor Ende des Mitteldrittel dürfen auch die Wölfe noch einmal in Überzahl agieren, aber gerade jetzt nimmt das Unglück seinen Lauf: Zunächst verpasst Petan hauchdünn den Ausgleichstreffer, als er eine Direktabnahme haarscharf am Tor vorbeisetzt, dann stürmt Graham Knott bei einer angezeigten Strafe für die Wölfe im Gegenzug davon und bezwingt Smith zum 2:0.
Auch das verbleibende Powerplay zu Beginn des Schlussabschnitts bringt nicht den erhofften und verdienten Anschlusstreffer, im Gegenteil: Nach 44 Minuten erhöht Jakob Mitsch mit einem Sonntagsschuss ins lange Kreuzeck sogar auf 3:0. Die Wölfe zeigen zwar Moral und kämpfen beherzt weiter, aber die Oberösterreicher verteidigen sich heute sehr geschickt und den Rest erledigt meist Tirronen, der wie so oft gegen den HCP einen Galaabend abliefert. Als Petan zur Drittelmitte im Powerplay das überfällige 1:3 für die Hausherren gelingt keimt zwar noch einmal Hoffnung auf, aber vergebens, denn Tirronen zieht danach sowohl Schofield als auch Messner mit Glanzparaden den Nerv und zu allem Überfluss scheitert Messner in einem weiteren Powerplay auch noch am Innenpfosten. Als Tomek Valtonen bereits gut drei Minuten vor Schluss den Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis nimmt besiegelt Brian Lebler schließlich mit dem 4:1 ins verwaiste Tor die bittere Heimpleite des HCP.
Nun kann die Mannschaft kurz durchatmen, ehe am kommenden Freitag um 19.15 Uhr das wichtige Auswärtsspiel in Graz ansteht, gegen den Tabellenletzten gilt es unbedingt wieder auf die Siegesstraße zurück zu kehren. Am nächsten Sonntag um 16 Uhr gastiert dann mit Fehervar beim beliebten “Family Day” das nächste Top 6 Team in der Intercable Arena.