Der HCP verpasst gegen Wien den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale

Im vorletzten Spiel des Grunddurchgangs hat Bruneck die Möglichkeit, im Duell gegen die Vienna Capitals vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale zu fixieren und somit die Pre-Playoffs zu umgehen. Die Wiener haben zuletzt zwei Spiele in Serie verloren; auch der HCP kommt von einer Niederlage (4:6 gegen Villach). Trainer Helminen kann auf seinen gesamten Kader zurückgreifen; er beordert heute Andergassen an Stelle von Mantinger in die zweite Linie.

Kurz nach Spielbeginn setzt Emil Kristensen im Brunecker Angriffsdrittel einen ersten Akzent – und einen Blueliner über das Tor; der Puck wird dabei mutmaßlich noch abgefälscht. Wenig später machen es die Vienna Capitals auf der anderen Seite besser: Prapavessis erobert den Puck an der Bande und spielt ihn zu Lowry vor dem Tor. Dieser kann den Pass nicht sauber annehmen, der Puck springt ihm vom Schläger; doch hinter dem Tor ist Niki Hartl zur Stelle und drückt die Hartgummischeibe im Rücken von Tomas Sholl in den Kasten. Kurz darauf fährt Philippe Lakos bei einem Open Ice Hit gegen Ikonen die Ellbogen aus, dies verschafft ihm 2+2 Minuten Pause auf der Strafbank. Im daraufhin fälligen Überzahlspiel sind die Wölfe leider etwas zu harmlos und machen sich mit zahllosen Fehlpässen selber das Leben schwer. Die besten Möglichkeiten finden Carey vor dem Tor sowie Bardaro vor, doch Caps-Goalie Bernhard Starkbaum ist stets zur Stelle. Einmal fahren die Wiener in Unterzahl einen gefährlichen Konter, doch Tomas Sholl macht die Beine breit und verhindert Schlimmeres. In der 14. Minute agieren die Vienna Capitals für kurze Zeit mit 6 Mann auf dem Eis, da eine Strafe gegen Daniel Glira angezeigt ist und Vienna-Goalie Starkbaum seinen Kasten verlässt. Im Powerplay schlagen die Österreicher dann erneut zu: Sholl liegt am Boden und kommt nicht mehr rechtzeitig hoch, als der Wiener Alex Wall geschickt die Seite wechselt und Lowry bedient, der frei im Slot steht und eiskalt zum 0:2 einnetzt. Nur kurze Zeit später müssen die Puschtra Wölfe nach einem Wechselfehler erneut in Unterzahl agieren. Der HCP verteidigt geschickt, einmal fahren Hanna und Willcox sogar einen schnellen Konter, bleiben dann aber in der Wiener Verteidigung hängen. Den Schlusspunkt setzt Gerlach vom Bullykreis aus spitzem Winkel, doch er schießt Starkbaum zentral an. So geht es mit dem Stand von 0:2 in die Drittelpause.

Nach der Pause kommen die Wölfe wie verwandelt aufs Eis zurück. Zuerst versucht sich Mike Caruso mit einem zentralen Blueliner, doch Starkbaum entschärft ihn mühelos. Wenig später hat Max Gerlach den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch nach einem herrlichen Querpass von Andergassen landet sein Schuss nur am Innenpfosten. Die Partie wird nun zunehmend ruppiger, immer wieder werden Zärtlichkeiten ausgetauscht. In der 27. Spielminute müssen die Wölfe erneut in Unterzahl agieren, Jakob Stukel kassiert 2 Minuten wegen hohen Stocks. Die Puschtra Cracks spielen ein knüppelhartes Penaltykilling und lassen die Gäste aus Wien kaum zu Torchancen kommen. Gegen Mitte des Spielabschnitts gewinnt der Wölfe-Express deutlich an Fahrt, Angriff um Angriff rollt auf die Wiener Verteidigungszone zu. Doch das stärkste Drittel der Saison (18:6 Torschüsse!) bleibt ohne Folgen; der HCP schafft es nicht, eine der zahlreichen Chancen zum Anschlusstreffer zu verwerten; selbst ein blitzschnelles Breakaway von Greg Carey und Anthony Bardaro bleibt ohne Torerfolg. Die Brunecker entwickeln ein wahres Einbahnhockey, doch Puck um Puck landet in den Fängen des bombensicheren Starkbaum. So bleibt es beim 0:2 nach 40 Minuten.

Der Schlussabschnitt beginnt ganz nach dem Geschmack der 1862 Zuschauer in der restlos ausverkauften Intercable Arena: Nach einem schnell vorgetragenen Konter der dritten Brunecker Linie über Gerlach und Hannoun schiebt Stukel zum längst verdienten Anschlusstreffer ein (42. Minute). Kurz darauf muss Sascha Bauer in die Kühlbox, und so können die Puschtra Wölfe zum zweiten Mal am heutigen Abend in Überzahl spielen. Doch sie können ihre numerische Überlegenheit wieder nicht in Tore ummünzen, und so bleibt es zunächst beim 1:2. Der ersehnte Ausgleich fällt dann in der 50. Spielminute: Johan Harju umfährt gewohnt souverän das gegnerische Tor; sein Zuspiel landet bei Greg Carey, der die Gelegenheit beim Schopf packt und zum 2:2 einnetzt. In der Folge ist der HCP eindeutig spielbestimmend, die Partie findet nun fast ausschließlich im Drittel der Vienna Capitals statt. In der 51. Minute wird ein Gerlach-Schuss von der Wiener Verteidigung um ein Haar ins eigene Tor abgelenkt. Doch es kommt dann alles ganz anders: Hannoun zieht eine vermeidbare Strafe wegen hohen Stocks. Und die Caps schlagen nach einer knappen Minute eiskalt zu, Sheppard stellt in Überzahl auf 2:3, die Brunecker Hintermannschaft sieht dabei nicht gut aus. Genau eine Minute später kommt es noch dicker: nach einem Puckverlust können Meyer und Bradley davonziehen, und so steht es plötzlich 2:4. Bereits vier Minuten vor Schluss nimmt Trainer Raimo Helminen seinen Torhüter vom Eis. Der HCP schnürt die Vienna Capitals minutenlang im eigenen Drittel ein, doch ein weiterer Treffer will und will heute nicht gelingen. Und so kommt es, wie es kommen muss: zweieinhalb Minuten vor Schluss fixiert Hartl mit einem Schuss in den verwaisten Wölfekasten die Brunecker Niederlage.

So kommt es, dass der HC Pustertal weiter um einen Platz in den Top 6 bangen muss. Die nächste – und letzte – Chance, den direkten Einzug ins Viertelfinale zu fixieren, haben die Wölfe am Sonntag um 17:30 Uhr in der Nevoga Arena zu Znojmo. Das Spiel wird wie gewohnt auf live.ice.hockey übertragen.

Andreas Baumgartner

Highlights

Photos

Statistic