Sterzing wird der Aufstieg in die Serie A nicht genehmigt

Ein Sommertheater „á la DEL“ könnte es nun auch im hiesigen Eishockey geben. Zur Vorgeschichte: die Sterzing Broncos verzichteten 2009 auf ihr Aufstiegsrecht in die Serie A, womit dieses Recht an Valpellice überging, das von der übrigen Serie A mit Handkuss empfangen wurde. Immerhin hatte Valpellice schon lange Richtung erste Liga geschielt und stellt einen traditionellen Standort mit vielen Fans und Potenzial dar. Nun, im Sommer 2010, möchte Sterzing als 10. Team in die Serie A aufsteigen, hat aber in der abgelaufenen Saison in der Serie A2 nur den 4. Rang belegt, was an und für sich kein Recht zum Aufstieg darstellt. Nach längeren Diskussionen, die einigen Vereinen in der Szene nicht „geschmeckt“ hatten – Rückzugsdrohungen und Boykotts gingen die Runde – fragte Sterzing auf legalem Wege beim Verband an, in die Serie A gehen zu dürfen. Der Liga-Verband „LEGA“ kam vorher zu keinem eindeutigen Resultat. Vor Allem die A2-Vereine sahen sich vom Vorstoß des Liga-Vierten überrumpelt. In simplen Worten ausgedrückt: „Wofür spielen wir um das Finale, wenn dann doch ein Liga-Vierter aufsteigen darf?“. Dem entgegen setzen die Verantwortlichen aus dem Wipptal: „Wir haben nun Spieler genug herangebildet, die finanziellen Rücklagen und bieten Jugendarbeit auf hohem Niveau.“ Bevor es im Eissportverband „FISG“ zur Abstimmung kam, warf Sterzing noch alle Trümpfe in die Waagschale: mit dem EV Bozen 84 (Gewinner Serie C) präsentierte man einen „Nachfolger“ für die A2, überdies noch als Partner-Farmteam. Weiters sprachen Präzedenzfälle Meran (stieg 2009 in einer Saison 2 Ligen nach oben) und Valpellice (ebenfalls nicht Gewinner der A2) dafür, dass die Abstimmung zum heißen Eisen werden ließ. Freitag dann das Urteil von der FISG-Sitzung: kein Aufstiegsrecht für Sterzing Broncos in die A1! Bereits in den ersten Stunden nach dem Bekanntwerden überrollte diese Information das südtiroler Eishockey. Es droht nun angeblich ein echtes Sommertheater, dem man tunlichst aus dem Weg gehen wollte, es aber nicht schaffte. Die vorherigen Kandidaten auf Profi-Eishockey Sterzing und EV Bozen melden Gerüchten zufolge für die Serie C und verschwinden somit von der Eishockeylandkarte. Die Broncos Ihrerseits wollen anscheinend Anwälte prüfen lassen, inwieweit Meran und Valpe aufsteigen durften, Sterzing ein Jahr später unter ähnlichen Voraussetzungen nicht. Der Nachteil für die Serie A liegt auf den Hand: das Teilehmerfeld von A1 und A2 scheint nur virtuell zu stehen, es bleiben offene Fragen. Und der Verlierer ist in jedem Fall der Sport, wie auch immer der Streit ausgeht.