HC Pustertal – HK SZ Olimpija Ljubljana 2:7 (0:0, 1:6, 1:1)

Laibach gleicht in verrücktem Spiel die Serie aus

Am Freitag steigt im Rienzstadion nach dem erfolgreichen Auftakt der Finalserie am Donnerstag wohl zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das zweite Playoff-Heimspiel innerhalb von 24 Stunden. Die Wölfe möchten natürlich an die souveräne Vorstellung des Auftaktspiels anknüpfen, entsprechend schickt Trainer Mattila auch dieselben Linien wie am Vortag aufs Eis. Auch Laibach Coach Jure Vnuk kann nahezu dasselbe lineup wie im ersten Spiel aufbieten. Auch Sever, der gestern nach einer Schiriattacke vorzeitig unter die Dusche musste, ist wieder dabei.

Im ersten Drittel entwickelt sich gleich wieder eine rassige Partie, mit den Wölfen als aktiverem und gefährlicherem Team. Die erste größere Torchance findet in der 3. Minute Andergassen vor, als er nach einem Schlagschuss an die Bande beinahe den Abpraller selbst verwerten kann, kurz darauf fälscht Oberrauch einen Schuss gefährlich ab. In der 11. Minute streicht ein Diagonalschuss von Althuber am Tor vorbei. In der Schlussphase häufen sich noch einmal die Torgelegenheiten, Traversa findet zwei gefährliche rebound-Möglichkeiten vor, kann diese aber ebenso wenig zum Führungstreffer nutzen wie Gander, der alleine die gesamte slowenische Abwehr stehen lässt, aber in Laibach Goalie Zan Us seinen Meister findet. Kurz vor der Sirene wird auch Laibach erstmals richtig gefährlich, Furlong bleibt aber bei einem Konter von Koblar und einem Getümmel vor seinem Kasten jeweils Sieger.

Auch im zweiten Drittel sind die Wölfe zunächst wieder das klar bessere Team: In der 24. Minute vergibt Alex de Lorenzo zunächst im Konter allein gegen Zan Us die Riesenchance zur Führung und lenkt auch den Nachschuss gleich im Anschluss nur haarscharf am Tor vorbei. 3 Minuten später die nächste Riesenchance, als Marko Virtala einen schönen Querpass nicht im leeren Tor unterbringen kann. Und dies sollte sich rächen, denn eine Strafe für die Wölfe direkt im Anschluss lässt dieses Spiel wie aus heiterem Himmel zugunsten der Gäste kippen: Zunächst gelingt Vidmar mit einem schönen Diagonalschuss der zu diesem Zeitpunkt sehr schmeichelhafte Führungstreffer für die Gäste, dies ist jedoch nur die Ouvertüre zu 9 rabenschwarzen Minuten, in denen den Drachen praktisch aus jedem Schuss ein Tor gelingt und sie den Spielstand somit auf ein unglaubliches 0:5 schrauben. Das Spiel ist somit natürlich gelaufen, trotzdem steckt die Heimmannschaft nicht auf und spielt weiterhin unbeirrt nach vorne. Traversa und Marko Virtala vergeben in Minute 38 eine Doppelchance zum Ehrentreffer, Corbett und Althuber feuern noch zwei gefährliche Schüsse ab ehe Danny Elliscasis auf Pass von Berger der längst fällige erste Treffer für den HCP gelingt. Dies ist jedoch noch nicht das Schlusswort in diesem völlig verrückten Drittel, kurz darauf stellt Laibach in einem 2 gegen 0 Konter wieder den 5 Tore Vorsprung her.

Das Schlussdrittel gestaltet sich somit als besseres Eistraining für beide Mannschaften, Coach Mattila gibt Backup Hannes Stoll Spielpraxis, der seine Aufgabe sehr gut löst, einige starke Paraden zeigt und sich lediglich im Powerplay einmal geschlagen geben muss (Rajsar 45. Min). In Minute 52 schließt Max Oberrauch einen Konter in Unterzahl noch mit dem zweiten Ehrentreffer ab. Den größten Aufreger in den verbleibenden Minuten liefert Laibachs Svete, der nach einem normalen Check zunächst längere Zeit regungslos auf dem Eis liegen bleibt, ehe er mit Unterstützung auf die Bank zurückfahren kann. Das Heimpublikum zeigt sich wegen der klaren Niederlage keineswegs demoralisiert und verabschiedet die Mannschaft trotzdem mit Applaus in die Kabinen, der heutige Spielstand ist zwar deutlich, aber in der Serie steht es 1:1!

Stats zum Spiel

Nun können die Schwarz-Gelben endlich wieder einen Tag verschnaufen, bevor es zum Auswärtsdoppel nach Laibach geht. Am Sonntag wird die Mannschaft begleitet von einem Fanbus nach Slowenien aufbrechen und alles daran setzen, um ab 17.30 Uhr im Tivolistadion zurückzuschlagen und die Führung in der Serie zurückzuerobern. Das Spiel am Sonntag wird, wie Montag Spiel 4 (19.15 Uhr) auf SDF und Videobolzano33 LIVE übertragen. Den Online-Stream zur Übertragung gibt es unter www.video33.it
Und Mittwoch kehrt die Serie, das steht jetzt schon fest, in das Rienzstadion zurück. Ob ein Team dann in diesem Spiel 5 schon den Titel erspielen kann, wird sich zeigen.

Auf geht’s Wölfe!

Nikolaus Spitaler