Nach einer längeren Auswärts-Serie und nur 48 Stunden nach der herben Derbyniederlage gegen den HCB Südtirol treten die Wölfe heute wiederum auf heimischem Eis an. Als Gegner tritt der EC VSV an, auch die Villacher Adler mussten zuletzt eine bittere Derbyschlappe gegen Erzrivale Klagenfurt einstecken. Filip Ahl kehrt heute endlich wieder ins Lineup zurück und soll die dringend nötige Offensivpower zurückbringen.
Die Hausherren erwischen einen rabenschwarzen Start, nach einem katastrophalen Abwehrfehler der Wölfe hinter dem Tor kann Rauchenwald unbehelligt in den Slot ziehen und Jake Smith zum frühen Führungstreffer überwältigen. Die Antwort des HC Pustertal lässt aber nicht lange auf sich warten, Filip Ahl erkämpft sich den Puck an der Bande und legt auf Dan Catenacci auf, der Italokanadier gleicht mit einem Schlenzer von halbrechts zum 1:1 aus. In der Folge nehmen die Schwarzgelben das Zepter in die Hand und bringen die Hartgummischeibe immer wieder gefährlich auf den Kasten von JP Lamoureux; Jake Smith auf der anderen Seite des Spielfelds hingegen hat nicht viel zu tun. Die Statistik spricht eine klare Sprache, 18:5 Schüsse nach 15 Minuten zeigen eindrucksvoll die spielerische Überlegenheit der Pusterer Cracks. Allein, auf der Anzeigetafel manifestiert sich diese Überlegenheit nicht, so bleibt es beim 1:1 nach 20 Minuten.
Nach einer angezeigten Strafe gegen den HC Pustertal macht Lamoureux Platz für einen sechsten Feldspieler, die Villacher Adler spielen eine gute Minute lang mit sechs Feldspielern und bauen bereits mächtig Druck auf die Brunecker Abwehr auf. Auch im anschließenden Powerplay sind die Blauweißen stets gefährlich, doch ein glänzend aufgelegter Jake Smith macht alle Torchancen zunichte. Die Gäste aus Kärnten verlegen sich zunehmend auf schnelle Gegenstöße und zeigen sich nun deutlich gefährlicher als noch im ersten Drittel, doch jubeln dürfen die Hausherren: Einen zentralen Hammer von Archambault aus dem hohen Slot lässt JPL abprallen, Marc-Olivier Roy staubt den Rebound ab und tunnelt den blauweißen Schlussmann eiskalt zum 2:1-Führungstreffer. In der 32. Minute brandet Applaus in der Intercable Arena auf, die Wölfe kombinieren sich mustergültig in die Angriffszone, und Archambault zimmert den Puck backhand an den kurzen Pfosten. Wie aus dem Nichts kommt der VSV zum Ausgleich, nach einem Abstimmungsfehler in der Brunecker Abwehr erzielt Robert Sabolič per Direktabnahme das etwas schmeichelhafte 2:2. Die Wölfe lassen sich jedoch nicht entmutigen, und wenige Minuten vor der zweiten Drittelsirene lässt JP Lamoureux einen Plastino-Schuss abprallen, Matthias „Manta Madness“ Mantinger hämmert den Rebound aus spitzestem Winkel in die Maschen, die Wölfe gehen erneut in Führung. Die blauweißen Adler kommen 23 Sekunden vor Schluss zum vermeintlichen 3:3-Ausgleich, der Treffer wird nach kurzem Videostudium jedoch aberkannt (hoher Stock), somit bleibt es bei der Führung für die Puschtra Wölfe.
Im letzten Spielabschnitt drängen die Puschtra Cracks mit Vehemenz darauf, ihre Führung wieder auszubauen. Ein Überzahlspiel (nach Strafe Despres) können die Wölfe nicht ausnützen, riskieren nach einem Joslin-Breakaway sogar einen Shorthander. Die einzige gute Torchance findet Ahl mit einem Lattenknaller vor. Die Villacher Adler bestrafen diese Nachlässigkeit auf dem Fuß, der heranstürmende Desjardins lässt sich nach schönem Tomaževič-Querpass nicht zweimal bitten und netzt zum erneuten Ausgleich ein. Ein Hammer von Matt Spencer landet wenig später nur an der Villacher Torumrandung. Und die Adler legen sofort nach, Rauchenwald erkämpft sich die Scheibe hinter dem Tor und legt auf Luciani, der aus spitzem Winkel den erneuten 4:3-Führungstreffer für die Kärntner erzielt. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss kann Hannoun nach einem Alleingang von Despres nur regelwidrig gestoppt werden, ein erneutes Powerplay für die Hausherren ist die Folge. Kurz vor Ablauf der Strafe entfacht sich nach einem Lamoureux-Ausraster eine Massenschlägerei, die Referees haben größte Mühe, die Kontrahenten voneinander zu trennen. Arturs Kulda wird mit 2+5+20 Minuten vorzeitig unter die Dusche geschickt. Tomek Valtonen nimmt Ablauf des 4-on-4 den Torhüter vom Eis und wirft noch einmal alles nach vorne. 13 Sekunden vor Schluss hämmert Kristensen den Puck an die Querlatte, es sollte die letzte Möglichkeit zum Ausgleich gewesen sein. Das Scoreboard zeigt weiterhin ein 3:4, als die Schlusssirene ertönt. Die Wölfe stehen – trotz ihrer vielleicht besten Saisonsleistung – erneut mit leeren Händen da.
Nach einer kurzen Weihnachtspause tritt der HC Pustertal am Stefanstag zuhause gegen die Pioneers Vorarlberg an, ab sofort ist jedes Spiel ein Sechs-Punkte-Spiel. Die Partie beginnt um 18:00 Uhr, Tickets sind wie immer auf https://ticket.midaticket.it/Pustertal/Events erhältlich.