Nach der Niederlage in Salzburg geht es beim ersten Roadtrip nach Wien zu den Capitals. Beide Teams sind bisher unter den Erwartungen geblieben und weisen nur drei Zähler auf der Habenseite auf. Dementsprechend wollen heute wohl beide mit einem Punktegewinn nach Hause fahren. Coach Mair nimmt wieder ein paar leichte Linienveränderungen vor und gönnt Sholl nach der Top-Leistung mit 39 Saves in Salzburg eine Auszeit; im Tor steht Jacob Smith.
Während es in Salzburg eine Minute dauerte, bis die Wölfe in Rückstand waren, klingelt es in der Steffl Arena bereits nach 11 Sekunden. Direkt nach dem gewonnenen Startbully zieht Bradley ab, Smith kann nur abprallen lassen und Zimmer versenkt den Rebound zum 1:0 – ein Blitzstart der Caps. Danach ist das Spiel immer wieder von Nickligkeiten auf beiden Seiten geprägt, ein richtiger Spielfluss will dadurch nicht aufkommen. Durch die vielen Unterzahl- und 4-gegen-4-Situationen sind vor allem die Special Teams gefragt, die Hausherren sind klar überlegen, aber die Wölfe wehren sich tapfer. Auch das einzige Überzahlspiel überstehen sie ohne Shorthander. In der letzten Phase des ersten Drittels kommt der HCP etwas besser ins Spiel und kann einige Scheiben auf das heute von Steen gehütete Gehäuse der Caps bringen; es bleibt aber beim 1:0 nach 20 Minuten.
Ähnlich zerfahren geht es im Mittelabschnitt weiter. Nichtsdestotrotz hat Roy im Powerplay eine gute Möglichkeit auf den Ausgleichstreffer, sein Schuss fällt jedoch zu zentral aus. Dafür können die Capitals nach 27 Minuten erhöhen: Hartl kann unbedrängt das Gehäuse umkurven und quer auf Kainz spielen, der Neuzugang aus Graz schiebt zum 2:0 ein. In der Folge bleiben Torraumszenen Mangelware. Es gibt weitere Strafminuten und weiter Überzahl- und Unterzahlspiele, doch beide Teams haben darin noch Optimierungsbedarf und können kein Kapital draus schlagen. 2:0 nach zwei Dritteln.
Im Schlussabschnitt wird ein Aufbäumen der Wölfe bald durch den dritten Treffer der Gastgeber unterbunden: Gregoire bedient von hinter dem Tor schön Sascha Bauer, der mit einem Onetimer flach ins lange Eck trifft – 3:0 nach 43 Minuten. Nachdem Catenacci, Archambault und Luchuk mit ihren Versuchen, zumindest einen Anschlusstreffer zu erzielen, scheitern, ist auch im dritten Abschnitt weiter Powerplay (für die Caps) und Penaltykilling üben (für die Wölfe) angesagt. Bis zum Spielende sammeln sich 31 Strafminuten für den HCP und 21 für Wien an – und kein einziger Powerplaytreffer. Als Luchuk 9 Minuten vor Ende doch noch der 3:1-Anschluss gelingt (platzierter Schuss aus zentraler Position), wittern die Wölfe die Chance und werfen in den Schlussminuten beherzt alles nach vorne. Steen hat alle Hände voll zu tun, kann aber einen weiteren Gegentreffer verhindern. Zwei Minuten vor der Schlusssirene nimmt Mair Smith für einen sechsten Feldspieler vom Eis, um noch mehr Druck auszuüben. Dies gelingt, denn Bardaro (Abstauber nach Archambault-Schuss) trifft zum 3:2! Alles wieder offen. Smith bleibt draußen und die Wölfe versuchen das Unmögliche. Doch ein Abschluss wird leider geblockt und Bradley kann mit einem Befreiungsschlag über das gesamte Feld ins empty net treffen (4:2, 59. Minute). In der Schlussminute treffen die Caps dann noch einmal ins leere Tor, der Endstand lautet somit 5:2.
Bevor es am nächsten Sonntag zum ersten großen Derby gegen den HCB kommt, müssen die Wölfe ein weiteres Mal auswärts antreten. Am Freitag gibt es die Möglichkeit, gegen die bisher starken Black Wings (Zwischenrang 3) Revanche für die bittere 2:5-Niederlage vor einer Woche zu nehmen. Spielbeginn in der Eisarena Linz ist am 7. Oktober um 19:15 Uhr.