Nach zuletzt drei Siegen aus vier Spielen begeben sich die Wölfe mit neuem Selbstvertrauen auf die Auswärtsfahrt nach Vorarlberg. In der Feldkircher Vorarlberghalle treffen sie dabei auf das neu formierte Team der Pioneers. Diese haben unter der Ägide des renommierten Trainers Marc Habscheid in der ersten Phase der Meisterschaft 10 Punkte geholt und dabei mit Heimsiegen gegen den KAC und gegen den HCB aufhorchen lassen. Bei den Wölfen muss Coach Horsky erneut auf Kristensen und Catenacci verzichten; Deluca stürmt deshalb wieder mit Ahl und Andergassen in der ersten Linie; im Tor erhält Sholl den Vorzug vor Smith. Bei den Pioneers fehlt Kapitän Pallestrang verletzungsbedingt; dafür sind die zwei neuen Stürmer Jarusek und van Nes im Lineup.
Die Wölfe treten von Beginn an couragiert auf und prüfen Caffi schnell mit Berger (1.) und Deluca (2.). Und dann fällt auch schon das 1:0 für die Schwarzgelben: Archambault kommt mit viel Speed ins Drittel, wird nicht angegriffen und platziert den Puck in seiner unnachahmlichen Manier ins lange Eck (3. Minute). In der Folge sind die Wölfe zwar überlegen, lassen sich bisweilen aber durch das gemächliche Tempo der Partie einlullen, und so kommen auch die Hausherren zum ein oder anderen Abschluss. Auf Seiten des HCP lassen Archambault (alleine nach 2 gegen 1 Konter) und Roy (alleine im Slot) gute Möglichkeiten liegen. Ähnlich ergeht es Sandhu, der ebenfalls mutterseelenallein im Slot zum Abschluss kommt, aber Sholl ist aufmerksam (17. Min.). Gegen Drittelende haben Sanna, Archambault und Berger (Break in Unterzahl) noch weitere passable Chancen, es bleibt aber bei der knappen Führung nach 20 Minuten.
Im zweiten Abschnitt machen sich die Wölfe durch Undiszipliniertheiten (zuerst 2 Minuten Glira, dann 2+2 Hannoun) das Leben selbst schwer. Allerdings ist das Penaltykilling wieder effizient, und zugleich verfügen die Hausherren nicht von ungefähr über das harmloseste Powerplay der Liga. So hat Sanna in Unterzahl in einem 2-gegen-1-Konter auch die beste Möglichkeit; wenig später scheitert Bardaro aus spitzem Winkel an der Querlatte. Die Wölfe lassen weiter die nötige Entschlossenheit beim letzten Pass vermissen, und so kommen die Pioneers über den Kampf mit Metzler und mit Zitz zu guten Ausgleichsmöglichkeiten. Bardaro hingegen legt in einem 3-gegen-1-Konter nicht auf die einschussbereiten Mitläufer ab, sondern schließt selbst ab (am Tor vorbei). Zu Drittelende kommen die Wölfe zum ersten vollen Powerplay, agieren aber zu verspielt und kommen zu keinem einzigen gefährlichen Torschuss.
Im Schlussabschnitt schrauben die Wölfe zuerst weiter ihre PK-Percentage nach oben, bevor sie selbst wieder offensiv Akzente setzen. Nach 44 Spielminuten ist es Matt Spencer, der von der blauen Linie einfach mal abzieht, und der Puck zappelt im Netz (0:2). Es ist der erste Saisontreffer für den 25-jährigen Verteidiger, der die letzte Saison in Vorarlberg bei den Dornbirn Bulldogs unter Vertrag stand. In der Folge überlassen die Schwarzgelben den Hausherren die Initiative, und die Pioneers prüfen Sholl in dieser Phase im Minutentakt. Dass das Spiel in trockene Tücher gebracht wird, verdanken die Wölfe ihrem effizienten Überzahlspiel. Gleich zwei Mal schlagen sie im Powerplay zu: zuerst entwischt Archambault nach einem Puckverlust von Eriksson in der neutralen Zone seinen Gegenspielern, zieht nach innen und verwertet backhand (0:3; 52. Min.), dann ist es Roy, der einen Steilpass über das ganze Feld des heute überragenden Archambault aufnimmt, alleine auf Caffi zustürmt und trocken verwerten kann (0:4; 53. Min.). So nehmen die Wölfe drei Punkte aus Vorarlberg mit und schieben sich in der Tabelle erstmals über den grünen Strich auf Platz 10, gleichbedeutend mit einem Pre-Playoff-Platz.
Vor der Nationalteampause warten diese Woche noch zwei interessante Begegnungen auf den HCP: am Freitag ist der KAC in Bruneck zu Gast, am Sonntag fahren die Wölfe nach Asiago zum ersten Aufeinandertreffen mit dem Liganeuling aus dem Veneto.