Zwei Tage nach der Niederlage in Dornbirn treten die HC Pustertal Wölfe erneut auswärts an: in Innsbruck steht das Tiroler Derby an. Die Haie sind exzellent in die Saison gestartet, zuletzt aber nach wochenlanger Corona-Pause im November etwas ins Stottern geraten. Von zehn Spielen im Dezember wurden nur mehr drei gewonnen, der HCP hingegen hat von diesen letzten zehn Partien nur drei verloren. Coach Helminen kann auf das komplette Lineup zurückgreifen, auch Caruso ist nach seinem Aussetzer in Vorarlberg mit einer Verwarnung davongekommen. Innsbruck muss hingegen auf Magwood und Boruta verzichten.
Die Wölfe starten engagiert in das Spiel; man sieht ihnen förmlich an, dass sie die inferiore Vorstellung vom Dornbirn-Spiel schnell vergessen machen wollen. Und nach einigen „Einwärmschüssen“ klappt es auch gleich mit dem Führungstreffer: nach einem Getümmel vor dem Innsbruck-Tor und einem Schuss von Harju ist Mantinger zur Stelle und schiebt den Rebound zum 0:1 über die Linie, dreieinhalb Minuten sind gespielt. Das Tor rüttelt die Gastgeber wach, die nun auch mitspielen und wenige Augenblicke später ebenfalls jubeln können. Messner bezwingt mit einem verdeckten Weitschuss Sholl, 1:1 nach 5 Spielminuten. In der Folge entwickelt sich ein schnelles Spiel ohne Unterbrechungen. Die Wölfe haben mehr Feldanteile und mit Hannoun (alleine vor McCollum; 9.) und Kristensen (Vorstoß, 10.) auch schöne Möglichkeiten. Eine Unterzahlsituation überstehen die Schwarzgelben souverän, erst in der Schlusssekunde der Strafzeit muss Sholl mit einem Big Save auf Feldner retten. In der Schlussphase wird der HCP-Goalie auch noch von Leavens, von Bourque und von Mader durchaus ernsthaft geprüft, es bleibt aber beim 1:1 nach 20 Minuten.
Im Mittelabschnitt sind die Wölfe weiter tonangebend. In der 24. Minute kann Stukel im Sprint aufs Tor nur regelwidrig gestoppt werden, es gibt 2 Minuten gegen Messner. Das Powerplay zieht der HCP wieder in gewohnter Stärke auf. Hanna, Budish und Carey schießen sofort. Das Tor macht dann Stukel, der nach schöner Kombi über Hannoun und Gerlach an einen abgefälschten Puck kommt und diesen im leeren Kasten versenkt (1:2, 25. Minute). Danach diktieren die Wölfe das Geschehen, setzen aber nicht entscheidend nach. So kommen die Haie erneut zurück in die Partie und haben zuerst mit Leavens, der alleine aufs Tor stürmt, und dann mit Topskorer McGauley im Nachschuss die Riesenchancen auf den Ausgleich. Doch wie wenig später gegen Dostie und gegen Feldner bleibt Sholl einmal mehr unbezwingbar. Auch einen Penalty von Huntebrinker (war ebenfalls alleine durchgebrochen) entschärft die Nummer 35 des HCP. Und so geht die gefällige und offene Partie mit 1:2 für die Wölfe in die zweite Pause.
Im Schlussdrittel findet zunächst Lattner eine gute Ausgleichsmöglichkeit vor. Doch im direkten Gegenzug beißen die Wölfe zu: über Hannoun gelangt der Puck zu Berger, der Stukel am langen Pfosten perfekt bedient – 1:3 in der 43. Minute, Doppelschlag und 12. Saisontreffer für Brunecks Nr. 23. Für den angeschlagen ausgeschiedenen Bardaro stürmt inzwischen Stephan Deluca an der Seite von Harju und Carey, und dieser Schachzug belebt die erste Linie merklich. Carey (44.), S. Deluca (47.) und Harju (48.) haben folgerichtig die besten Chancen, die Wölfe kontrollieren das Spiel inzwischen nach Belieben. Und doch ist die Suppe noch lange nicht gegessen. Aus dem Nichts erzielt Jakubitzka in der 50. Minute mit einem Schuss von der blauen Linie den 2:3-Anschlusstreffer. wenig später setzt Feldner zu einem tollen Solo an, bleibt jedoch letztlich hängen; im direkten Break bringt Carey die Scheibe vors Tor, und Harju chippt sie in Goalgettermanier vor McCollum ins Kreuzeck (2:4; 55. Minute). Mit dem Mute der Verzweiflung bündeln die Gastgeber noch einmal die letzten Energien: Betker trifft mit einem Schlagschuss die Querlatte (58.), und gleich darauf muss Ikonen 2 Minuten auf die Strafbank. Zur Verwunderung aller belässt Innsbruck-Coach O’Keefe den eigenen Keeper im Kasten, und so können die Wölfe die einfache Unterzahl mit Leichtigkeit killen und somit einen sauber erspielten Derbysieg nach Hause fahren.
In der guten alten Punktetabelle haben die Wölfe nun 44 Punkte auf dem Konto und liegen damit virtuell vor Innsbruck und Znojmo auf Rang 9. In der offiziellen Wertung mit dem Punkteschnitt bleiben sie aber weiterhin unter dem ominösen Strich auf Rang 11.
Weiter mit der Punktejagd geht es im neuen Jahr 2022: am Sonntag (02.01.) kommt um 18 Uhr der inzwischen souveräne Tabellenführer, die Red Bulls aus Salzburg, zum Showdown in die Intercable Arena; zwei Tage später ist dann Revanche für das 0:5 angesagt, wenn die Dornbirn Bulldogs in Bruneck auflaufen (04.02., 19:45 Uhr).