Nach sieben zumeist knappen Niederlagen in Folge sind die Wölfe mental angeschlagen; hinzu kommen vor dem Auswärtsspiel in Salzburg auch noch zwei physisch Verletzte: Coach Basile muss das Sturmduo Bardaro und Stukel vorgeben und die Linien erneut umstellen.
Doch die Einstellung passt und so gestaltet sich das Match von Anfang an auf Augenhöhe. Die Wölfe beißen und lassen die Red Bulls lange nicht wirklich ins Spiel kommen. Nach 5 Spielminuten legt Willcox an der blauen Linie quer auf Hanna, und die Nummer 60 trifft mit einem herrlichen Schlagschuss genau ins Kreuzeck – 0:1! Die Hausherren tun in der Folge mehr fürs Spiel und haben auch mehr Abschlüsse, kommen aber zu keinen nennenswerten Möglichkeiten. Eine einzige Großchance ist nach 15 Minuten zu verzeichnen, als Hanna als letzter Mann in der Vorwärtsbewegung den Puck vertändelt und Mario Huber alleine auf das HCP-Tor zustürmt, in Tomas Sholl aber seinen Meister findet. Negativer Höhepunkt des Startdrittels ist leider das Ausscheiden von Glira, der nach einem Check von Raffl nicht mehr weitermachen kann. Ein Unterzahlspiel zu Drittelende überstehen die Wölfe noch souverän, und so geht es mit einer Führung zum ersten Pausentee.
Im zweiten Abschnitt dominieren die Red Bulls dann fast nach Belieben und schnüren die Wölfe im eigenen Drittel ein. Aber die Schwarzgelben kämpfen wie die Löwen und liefern eine Abwehrschlacht par excellence. Und sie haben letztlich die beste Chance des Drittels: Nach einem erneut guten Penaltykilling erkämpft sich Harju hinter dem Tor den Puck, legt ab auf Budish und dieser trifft aus kurzer Distanz den Pfosten (29. Minute). In der 40. Minute gibt es erneut eine Strafzeit gegen den HC Pustertal, aber die Wölfe verteidigen gut und so geht es nach zwanzig Minuten Kämpfen um jeden Millimeter auch nach dem zweiten Abschnitt mit 0:1 in die Kabinen.
Im Schlussdrittel kommen die Wölfe wieder besser ins Spiel. Nach 42 Minuten sehen die mitgereisten HCP-Anhänger sogar die nächste Großchance: Salzburg-Goalie Tolvanen kann einen Schuss von Hannoun nicht unter Kontrolle bringen, doch die Scheibe bleibt hinter ihm auf der Torlinie liegen. Eine erneute (schmeichelhafte) Strafe killen die Wölfe wieder souverän, trotzdem wird der Druck der als Meisterschaftsfavoriten in die Saison gestarteten Salzburger immer größer. Und nach 51 Minuten passiert es dann leider: der Liga-Topscorer, Verteidiger T.J. Brennan, bereits beim Hinspiel in Bruneck Matchwinner der Red Bulls, zieht ab und versenkt die Scheibe im Wölfe-Netz. Sholl wird dabei behindert, doch die Video-Überprüfung bringt keine Regelwidrigkeit zu Tage, der Treffer zum 1:1 zählt. Vier Minuten vor Ende kommen auch die Wölfe zu ihrem ersten Powerplay des Abends, können es aber nicht in gewohnter Stärke aufziehen und bleiben ohne Torerfolg. In der 60. Minute kommen Berger (Bauerntrick) und Budish (aus dem Slot) noch zu zwei ausgezeichneten Möglichkeiten, aber es will nicht sein. Das Spiel geht in die Verlängerung.
In der Overtime spielen trotz der nun stark ins Gewicht fallenden Absenzen von Stukel und Bardaro praktisch nur die Wölfe; sie kommen mit Budish (zieht alleine auf Tolvanen zu) und mit Harju auch zu zwei guten Möglichkeiten. 56 Sekunden vor Schluss kommen auch die Hausherren das erste Mal vor das Wölfe-Tor, und der Schuss von Nissner passt genau ins Kreuzeck. Salzburg gewinnt 2:1 nach Verlängerung, aber die Wölfe können nach einer grandiosen kämpferischen Leistung erhobenen Hauptes aus dem Salzburger Land heimkehren.
Spiel gegen Bratislava wird verschoben!
Das Spiel HC Pustertal Wölfe gegen iClinic Bratislava Capitals wird – in Absprache der Teams sowie der Liga – auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Ein Spieler der Slowaken brach beim Spiel in Dornbirn nach der 1. Drittelsirene ohne Fremdeinwirkung zusammen.
„Boris Sádecký liegt in stabilem Zustand auf der Intensivstation. Sein Zustand wird ständig mit dem Oberarzt konsultiert“, so die Capitals in einer Aussendung.
Tickets und Streaming-Buchungen für das später nachzuholende Spiel behalten natürlich ihre Gültigkeit.
Der HC Pustertal und seine Fans wünschen Boris Sádecký beste Genesung.