Nach dem klaren Heimsieg (6:1) am Freitag gegen Orli Znojmo steht heute für den HC Pustertal das erste von vier Spielen in einer hammerharten Auswärtswoche an, die Wölfe sind in der Stadthalle Klagenfurt beim KAC zu Gast. Das Team aus Bruneck konnte die letzte Begegnung vor zehn Tagen knapp für sich entscheiden. Die Rotjacken brennen auf Revanche, die Wölfe hingegen wollen ihren Platz in den Top-10 weiter absichern. Coach Raimo Helminen muss auch heute wieder auf Ikonen, Kristensen und Mantinger verzichten, auch der KAC ist ersatzgeschwächt. Trotzdem bieten beide Teams vier volle Linien auf.
Die Partie beginnt für die Puschtra Wölfe denkbar unerfreulich: Es sind gerade mal 22 Sekunden gespielt, als der Puck nach einem Scheibenverlust an der Bande im Brunecker Kasten zappelt; HCP-Goalie Sholl war beim Schuss von Unterweger etwas unglücklich die Sicht verstellt. Doch die Wölfe erholen sich rasch von diesem Schock: in der 3. Minute muss Würschl nach einem Cross-Check auf der Strafbank Platz nehmen. Nach rund 90 Sekunden bedient Anthony Bardaro seinen Specialteam-Sturmpartner Jakob Stukel, dieser hat keine Mühe, den Puck zum 1:1-Ausgleich im Kasten von Usnik unterzubringen. Die nächste Großchance bietet sich den Rotjacken in der 8. Minute, der bereits ausgespielte Tomas Sholl liegt am Boden, kann mit einem Big Save aber doch noch irgendwie die Hartgummischeibe vor den KAC-Stürmern retten. In der 10. Minute zieht Max Gerlach 2 Strafminuten wegen Spielverzögerung, und die Hausherren nutzen ihr darauffolgendes Powerplay eiskalt aus: zunächst kann Sholl einen Schuss abwehren, doch Fraser nutzt den Rebound und netzt zum 2:1 für Klagenfurt ein. Das Spiel wird nun etwas ruppiger, mehrmals geraten sich die beiden Teams in die Haare. In der 16. Minute kämpft sich Hannoun alleine mit dem Puck zum Tor durch, doch Usnik ist zur Stelle. In dieser Szene kassiert Würschl erneut eine 2-Minuten-Strafe. Auch das zweite Powerplay können die Wölfe nutzen: nach einem herrlichen Hanna-Querpass vom Bullykreis sorgt Bardaro mit einer Direktabnahme für den erneuten Ausgleich. Eben dieser Bardaro hat knapp 15 Sekunden vor Schluss, alleine auf KAC-Schlussmann Usnik zustürmend, sogar das 3:2 auf dem Schläger, doch sein Abschluss ist zu zentral. Genau zur ersten Drittelsirene zeigen die Schiedsrichter noch eine Strafe gegen Harju an, dann ist der erste Spielabschnitt zu Ende.
Das zweite Drittel beginnt für den HC Pustertal in Unterzahl, doch diesmal sind die Wölfe aufmerksam und überstehen die zwei Minuten unbeschadet. In Minute 25 herrscht vor Sholls Kasten viel Verkehr, doch weder Vallant noch Geier können die Hartgummischeibe im Brunecker Tor unterbringen. Etwas später machen es die Kärntner besser; Hochegger und Witting kämpfen an der Bande hinter dem Tor um die Scheibe. Letzerer kann den Puck gewinnen und blind zu Würschl spielen, der vor dem Tor wartet und mit einer schnellen Direktabnahme zum 3:2 trifft. Nur zwei Minuten später klingelt es erneut im Puschtra Kasten, Postma hämmert das Spielgerät von der blauen Linie aufs Brunecker Tor, wo Hochegger zum 4:2 abfälschen kann. Das Spiel des HCP ist in dieser Phase etwas zerfahren. Fünf Minuten vor Schluss ist es Rotjacken-Goalie Usnik, der die Wölfe beinahe wieder ins Spiel bringt: der Kärntner Schlussmann vertändelt den Puck leichtfertig vor dem Tor, kann dann vor dem heranstürmenden Simon Berger aber doch noch retten. Wenig später wird es auf der anderen Seite brenzlig, Vallant zimmert den Puck von halbrechts an die Stange. Nach 40 Minuten geht es beim Stand von 4:2 für die Hausherren in die Pause.
Im Schlussabschnitt ist der HC Pustertal fest gewillt, das Spiel noch an sich zu reißen. Die Schwarzgelben beißen sich im Angriffsdrittel fest und drücken auf den Anschlusstreffer. In der 44. Spielminute werden die Bemühungen belohnt; Zach Budish wird nach einem Puckgewinn an der Bande von der Rotjacken-Abwehr sträflich allein gelassen und versetzt Usnik elegant – der wichtige Anschlusstreffer zum 4:3! Der HCP drückt nun massiv auf den Ausgleichstreffer; in der 51. Minute versucht es Deluca aus spitzem Winkel, doch diesmal ist Usnik zur Stelle. Die Angriffsbemühungen der Wölfe kommen wenig später zu einem jähen Ende, als Ivan Deluca wegen Interference gegen Würschl in der Kühlbox Platz nehmen muss. Die Klagenfurter Mannen suchen im Powerplay die Vorentscheidung, scheitern aber ein ums andre Mal (Postma 51., Maier sowie Ganahl 53. Minute) an der Wölfe-Abwehr mit Goalie Sholl; das Penalty Killing der Brunecker funktioniert an diesem Abend wieder hervorragend. Knappe 5 Minuten vor Schluss versucht Caruso vom Bullykreis abzuziehen, leider bricht ihm dabei der Schläger. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben – in der 56. Spielminute erkämpft Harju die Scheibe im Eck der Kärntner. Carey leitet weiter an Bardaro, der vor dem Tor bereits wartet und aus kürzester Distanz seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielt – kurz vor Spielende steht es 4:4. Die Rotjacken sind nun geschockt, vermutlich kommen Erinnerungen an das Spiel vor 10 Tagen hoch … Und tatsächlich kommt es für den Rekordmeister in der vorletzten Spielminute ganz dick: Bardaro erobert wieder den Puck an der Bande und legt auf Greg Carey quer, der aus kurzer Distanz zum 4:5-Endstand einnetzt. Heimcoach Matikainen beordert seinen Goalie in der letzten Spielminute auf die Bank, doch auch mit einem Mann mehr können die Klagenfurter nichts mehr ausrichten. Es bleibt dabei, die Wölfe gewinnen gegen den Rekordmeister zum zweiten Mal auch in Klagenfurt und sammeln weitere wertvolle 3 Punkte im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze.
Für den HC Pustertal geht die Reise nun zunächst weiter nach Villach (Dienstag, 15.02.) und anschließend nach Slowenien zu den Laibacher Drachen (Donnerstag, 17.02.) sowie nach Tschechien zu den Adlern aus Znojmo (Freitag, 18.02.), bevor am Dienstag 22.02. das vorletzte Heimspiel des Grunddurchgangs in der Intercable Arena stattfindet; zu Gast wird der EC VSV aus Villach erwartet, das Spiel beginnt wie üblich um 19:45 Uhr.