Nach der Auswärtsniederlage in Salzburg gilt es mit hoffentlich konstanteren Leistungen als in den letzten Wochen fleißig Punkte zu sammeln und sich vor der Nationalteampause die bestmögliche Ausgangssituation für die letzten 5 Spiele der Regular Season zu verschaffen. Weniger gut lief es zuletzt für Hydro Fehérvár AV19, die Ungarn können bisher nicht ganz an die starke Vorjahressaison anknüpfen und verloren von den letzten 10 Spielen deren 7, nichtsdestotrotz befinden sich die Magyaren mitten im Kampf um Platz 6 und die damit verbundene direkte Playoffqualifikation. Bis auf den langzeitverletzten Emil Kristensen kann Trainer Valtonen aus dem Vollen schöpfen.
Die ersten fünf Minuten der Partie gehören ganz klar den Ungarn, welche Bruneck-Torhüter Sholl gleich zu Beginn mehrmals prüfen. Auf der anderen Seite gelingt es Archambault nach einer seiner Einzelaktionen, einen ersten Akzent zu setzen. Gegen Mitte des Drittels schnappt sich Dan Catenacci den Puck und zieht vors Tor, lässt sich die Scheibe von der aufmerksamen AV19-Verteidigung jedoch wieder abluchsen. Wenig später werden Andergassen und Campbell nach einer kleinen Härteanlage für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, im 4-vs-4 neutralisieren sich die Teams gegenseitig. Kurz vor Ablauf der Strafzeit kann ein Ungar im Breakaway alleine auf Sholl zustürmen und nur durch eine regelwidrige Aktion zu Fall gebracht werden. Den darauf fälligen Penalty kann Guillaume Leclerc nicht verwandeln (Tomas Sholl pariert), und so steht es weiterhin 0:0. Fünf Minuten vor Ende des ersten Drittels kommt Fehervar nach einer Strafe gegen Plastino zum ersten Powerplay dieser Partie, kann dieses jedoch nicht nutzen. Kurz darauf fasst sich Dante Hannoun ein Herz, schlägt einen Haken und tunnelt Fehérvár-Torhüter Roy; in letzter Sekunde kann ein ungarischer Abwehrspieler den Puck noch von der Linie kratzen. Zeitgleich mit der Drittelsirene kassiert Ivan Deluca noch eine Strafe (unzulässiger Bandencheck), der HC Pustertal wird den Mittelabschnitt somit mit einem Mann weniger beginnen.
Im Unterzahlspiel agiert der HCP gewohnt souverän, Matthias Mantinger gelingt es im Breakaway sogar, Fehérvár-Goalie Roy gefährlich zu bedrängen. Wie bereits im ersten Drittel gelingt es den Gästen nicht, die numerische Überlegenheit auszunützen. Nach einer Strafe gegen Fehérvárs Torhüter Roy (Spielverzögerung) kommt auch der HCP zu einem ersten Powerplay, kann jedoch ebenfalls keinen Abschluss verwerten. Die nächste Chance bietet sich den Hausherren, als Marc-Olivier Roy einen Pass der konternden Ungarn abfängt und Bardaro bedient, dieser kann jedoch nicht verwerten und es bleibt weiterhin beim 0:0. In einem weiteren Powerplay (2 Minuten für Leclerc wegen Beinstellens) wird Ivan Deluca vor dem Tor stehend von einem Roy-Zuspiel überrascht und vergibt aus kürzester Distanz kläglich, es ist weitaus die größte Chance der Pusterer. Auf der anderen Seite trifft Andrew Sarauer mit einem Hammer nur die Torumrandung. Die Gemüter auf dem Eis erhitzen sich zunehmends, Andrew O’Brien auf der einen und Filip Ahl auf der anderen Seite geraten sich beim Bully in die Haare und werden mit einer 10-Minuten-Disziplinarstrafe in die Kühlbox verbannt. Mit einem torlosen 0:0 geht es zum zweiten Pausentee.
Zu Beginn des Schlussabschnitts sind die beiden Teams sichtlich darauf bedacht, keinen Gegentreffer zu kassieren. Nach einem tollen Breakaway im 1-on-1 kann Ivan Deluca nur mit einem Stockschlag am Abschluss gehindert werden, weitere zwei Minuten Überzahlspiel für die Hausherren sind die Folge. Das Powerplay der Brunecker ist jedoch gewohnt schwach, bis auf einen Blueliner von Plastino ergeben sich keine nennenswerten Möglichkeiten. Nach dem Powerplay versucht es Ahl aus spitzestem Winkel, auch er bleibt erfolglos. Im Gegenzug agiert die Brunecker Abwehr bei einem Breakaway von Erdély viel zu lax, HCP-Schlussmann Sholl rettet in extremis mit einem Big Save. Die Schlussoffensive spielt sich fast ausschließlich im Brunecker Verteidigungsdrittel ab; die beste Möglichkeit hat Sarauer nach einem Puckverlust der Wölfe-Abwehr; Sholl ist jedoch auch diesmal zur Stelle. Als die Schlusssirene ertönt, steht es auf dem Videowürfel noch immer 0:0 – es geht in die Overtime.
In der Verlängerung kontrolliert der HC Pustertal die Scheibe, die erste Torschussmögliochkeit beitet sich jedoch erst nach zwei Minuten (Archambault aus spitzem Winkel). Ansonsten passiert nicht viel, beide Teams agieren vorsichtig. Dreißig Sekunden vor Schluss muss Sholl nach einem weiteren Puckverlust in der Brunecker Hintermannschaft retten, mit einem weiteren Big Save hält er das Unentschieden fest. Und so kommt es zum Penaltyschießen.
Es bedarf ganzer 16 Penalties, um den Sieger zu küren: Fehérvár trifft mit Kapitän Hari zweimal, der HCP mit Ahl nur einmal, und so sichern sich die Ungarn den Zusatzpunkt.
Nun geht es in die Nationalspielpause, das nächste Duell findet am 14.02. auswärts gegen Tabellennachbar Graz 99ers statt, bevor der Spielbetrieb am 17.02. in die Intercable Arena zurückkehrt (gegen die Black Wings Linz).