WSV Sterzing – HC Pustertal 0:1 n. V. (0:0, 0:0, 0:0, 0:1)

Thriller mit Happy End – Wölfe stellen in der Serie auf 3:1

Es läuft die 6. Minute der Verlängerung in der Weihenstephan Arena, als Devos sich ein Herz fasst, alleine durch die gegnerischen Reihen marschiert und von Hackhofer nur mehr regelwidrig von den Beinen geholt werden kann. Im darauffolgenden Powerplay belagern die Wölfe das Tor von Joni Puurula wie selten zuvor: Oberrauch versucht, direkt vor dem Kasten dem Goalie die Sicht zu verdecken und Hofer, Helfer und Devos bombardieren das Sterzinger Tor mit Schüssen im 10-Sekunden-Takt. Und nach eineinhalb Minuten ist es endlich so weit: Puurula lässt den Schuss von Hofer abprallen, und Oberrauch reagierten am schnellsten und drückt zum goldenen Treffer dieses Abends ein. Die Wölfe besiegen die Broncos 1:0 und stellen in der Playoff-Serie auf 3:1.

Zuvor wurde den 1.200 Zuschauern zwar kein Leckerbissen, aber dafür ein extrem spannendes Match geboten, das in Jerry Kuhn und Joni Puurula seine herausragenden Akteure hatte. Die beiden Torhüter agierten souverän und ließen zu keiner Zeit die Vermutung zu, dass sie an diesem Abend einen Puck passieren lassen würden. Bei den ersatzgeschwächten Wölfen – es fehlten Erlacher, Pichler, Schweitzer und Rizzo – spielte Crepaz an der Seite von Andergassen und Bona, im Laufe des Spiels stellte Richer die Linien aber auch mehrmals um.

Den Beginn des Spiels verschlief der HCP, einzig Kuhn war hellwach und gleich mehrere Male entscheidend auf dem Posten. Doch mit Fortdauer der Partie nahmen die Wölfe das Zepter in die Hand und waren die spielbestimmende Mannschaft. Schnelles Spiel und eine deutlich konzentriertere Leistung als noch am Donnerstag waren ausschlaggebend; Chancen von Bona, Devos, abermals Bona und Obermair blieben jedoch ungenutzt.

Nachdem das Heimteam in den letzten Minuten des Startabschnitts im eigenen Drittel regelrecht eingeschnürt worden war, begannen die zweiten 20 Minuten wieder ausgeglichener. Auch jetzt übernahmen die Wölfe aber bald das Kommando und kamen durch Andergassen, Scandella, Berzins, Hofer, Oberrauch und zwei Mal Devos zu guten Möglichkeiten; auf der Gegenseite hätte Mair in Unterzahl fast zugeschlagen, und auch Braito hatte eine tolle Chance auf den Führungstreffer.

Im Schlussabschnitt ebbte der Spielfluss ab, die Kräfte schwanden langsam, vor allem bei den Hausherren war kein eindeutiger Wille, zum Torerfolg zu kommen, mehr auszumachen. Als die Stadionuhr nur mehr wenige Minuten bis zum Ende der regulären Spielzeit anzeigte, peitschten die Hunderten mitgereisten Fans mit unermüdlichen Sprechchören und Gesängen die Wölfe noch einmal nach vorne: der HCP drückte nun auf den entscheidenden Treffer und hatte mit Scandella und Helfer auch noch ausgezeichnete Möglichkeiten, doch das Tor wollte nicht gelingen. 0:0 und Verlängerung von maximal 20 Minuten.

Die Verlängerung verlief dann hochdramatisch: bereits nach 20 Sekunden entwischte Devos, scheiterte aber ganz alleine erneut an Puurula. In der 3. Minute versuchte es der starke Mäkelä mit einem Backhander; im Gegenzug prüfte Walters die Nr. 35 der Wölfe. Als Kuhn dabei den Puck wieder freigab und schnell nach vorne spielte, wäre er dabei beinahe überrascht worden: während er mit dem Schiedsrichter diskutierte, parierte er jedoch mit einem Reflex auch den gefährlichen Fernschuss. Nach einem weiteren schönen Drehschuss von Bona kam es schließlich zur entscheidenden Szene mit Devos und Hackhofer sowie zum oben beschriebenen Happyend für den HCP.

Am Dienstag, 3. März um 20.30 Uhr haben die Wölfe im heimischen Rienzstadion die Chance, die Serie mit einem weiteren Sieg für sich zu entscheiden und damit Meister Ritten ins Halbfinale zu folgen.

Torschütze: 0:1 OBERRAUCH M. (Devos P., Hofer A.) 67:09;

Torschüsse: Sterzing 21 (6, 6, 7, 2) – Pustertal 38 (12, 6, 13, 7)

Strafminuten: Sterzing 12 (2, 4, 2, 4) – Pustertal 14 (2, 6, 4, 2)

Die weiteren Endergebnisse des Viertelfinals: Eppan – Asiago 5:1, Gröden – Ritten 3:6, Valpellice – Mailand 5:3

Daniel Weger