HC Pustertal – HDD Jesenice 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)

Unverdiente last second Niederlage nach guter Leistung im dritten Halbfinalspiel

Dritter Akt der dramatischen Halbfinalserie im Rienzstadion: Nach zwei denkbar knappen Heimsiegen in den ersten beiden Spielen steht es in der Best-of-five Serie gegen Jesenice 1:1 und der HCP hat nun vor eigenem Publikum die Chance in der Serie erneut in Führung zu gehen und den ersten Matchpuck zu erobern. Die beiden Teams gehen mit unveränderten Aufstellungen in das Spiel, beim HCP fehlen lediglich die Langzeitverletzten Laner und Erlacher, auch Jesenice kann dasselbe lineup wie beim siegreichen Heimspiel am Mittwoch aufbieten.

Das Spiel geht gleich in die Vollen und beide Mannschaften bleiben sich nichts schuldig, bereits nach einer Minute kann Jesenice nach einer Spielverzögerung der Hausherren erstmals in Überzahl spielen, der HCP verteidigt jedoch sehr konzentriert und übersteht die Anfangsoffensive der Gäste souverän. Tommaso Traversa prüft in der 4. Minute nach einem schönen dribbling erstmals Matt Climie und Simon Berger verzieht drei Minuten später nach einem sehenswerten Alleingang knapp. Jesenice versucht in der Startphase mit hohem forechecking die Wölfeabwehr unter Druck zu setzen, mehr als ein Schuss aus kurzer Distanz von Tavzelj den Furlong klärt schaut jedoch nicht heraus. Gegen Mitte des Drittels bekommt das Heimteam die Oberhand und prüft mit Oberrauch, Gander und Teemu Virtala (nach schönem Steilpass von Bruder Marko) noch drei Mal Matt Climie und Corbett verzieht einen schönen blueliner nur knapp, jedoch bleibt es beim 0:0. Letzter Aufreger im Startdrittel ist ein Scharmützel zwischen Berger und Gagnon vor dem Gästetor, nach dem beide für 2+2 Minuten auf die Strafbank müssen.

Im zweiten Drittel gehen beide Mannschaften zurückhaltender zu Werke, man will nichts riskieren und verlegt sich aufs Taktieren, Torchancen sind Mangelware. Die Hausherren kontrollieren zwar das Spiel und agieren auch zweimal in Überzahl, können die slowenische Verteidigung jedoch nicht in Verlegenheit bringen. Die einzige Einschussmöglichkeit erarbeitet sich in der 28. Min Marko Virtala, als er sich mit einem schönen Solo durch die Gästeabwehr schwindelt, aber von Climie gestoppt wird, es bleibt beim 0 zu 0.

Im dritten Drittel nimmt das Spiel wieder an Fahrt auf, das Publikum im restlos ausverkauften Rienzstadion peitscht das Heimteam nun nach vorne und es entwickelt sich ein rassiger Schlagabtausch. In Minute 42 scheitert Gander mit einem Schuss von halbrechts an Climie, muss aber kurz danach wegen Behinderung auf die Strafbank. Die Paradislinie zieht ein starkes Powerplay auf und kommt auch zweimal gefährlich zum Abschluss, aber Furlong bleibt Sieger. 3 Minuten später kommt Traversa nach einem 2 gegen 1 Gegenstoß aus aussichtsreicher Position zum Schuss, dieser streicht jedoch haarscharf am rechten Kreuzeck vorbei. In der 52. Minute zieht Marko Virtala nach einer schönen Puckeroberung seines Bruders aus zentraler Position vor Climie ab, ein Verteidiger kann den Puck jedoch gerade noch übers Tor lenken, der Führungstreffer der Wölfe liegt nun in der Luft. Jedoch machen die Schiedsrichter dem Heimteam einen Strich durch die Rechnung, welche in den Schlussminuten entgegen allen Playoffgepflogenheiten äußerst kleinlich pfeifen und den Schwarz-Gelben zwei fragwürdige Strafen aufbrummen. Die erste Unterzahlsituation übersteht das Heimteam noch unbeschadet und findet kurz darauf mit Corbett sogar die Chance zum lucky punch vor, aber knapp zwei Minuten vor der Schlusssirene muss Traversa noch einmal auf die Strafbank und dies sollte sich rächen. 3 Sekunden vor Schluss kommt Andrej Tavzelj aus zentraler Position zum Schuss und trifft zur Freude der zahlreichen mitgereisten slowenischen Schlachtenbummler genau ins linke Kreuzeck zum Siegestreffer für die Gäste.

Stats zum Spiel

Die Heimfans verabschieden ihr Team trotz der bitteren Niederlag mit Applaus in die Kabinen, nun gilt es freilich in der Ferne die Serie wieder auszugleichen. Weiter geht es am Sonntag um 19 Uhr mit dem Auswärtsspiel in Jesenice, das mögliche Entscheidungsspiel steht am Dienstag um 20 Uhr wieder im Rienzstadion auf dem Programm. Auf geht’s Wölfe!

Nikolaus Spitaler