Knappe Niederlage in Ljubljana - Am Sonntag kommt der Meister

Der HCP geht nach den ersten beiden Heimspielen in der Intercable Arena wieder auf Reisen und stattet einem „alten Bekannten“ einen Besuch ab: die grünen Drachen aus Laibach empfangen die schwarz-gelben Wölfe aus dem Pustertal. Unweigerlich kommen dabei Erinnerungen aus zahlreichen Begegnungen in der Alps Hockey League auf, unvergessen besonders die Finalserie 2019. Beide Kontrahenten gehören bisher zu den positiven Überraschungen der Saison: der HCP hat in vier von sechs Spielen gepunktet, die Slowenen entzauberten die Hallen in Bozen und Wien und halten mit 13 Punkten sensationell Platz 2. 

Coach Basile muss in Ljubljana Caruso, Hannoun und Morrison (alle angeschlagen) vorgeben, auch die Gastgeber haben mit Murphy einen verletzungsbedingten namhaften Ausfall zu verkraften und können in der Defensive nur fünf Verteidiger aufbieten.

Die Hausherren starten engagiert und haben mit Cimzar (2.) und Pance (4.) gleich zwei gute Möglicheiten. Das Tor erzielen jedoch die Gäste: aus dem Nichts gehen die Wölfe beim ersten gefährlichen Angriff in Führung, als sich Ikonen ein Herz fasst und aus zentraler Position mit einem platzierten Schlenzer zum 0:1 trifft (5. Minute). Die Drachen, die bis dato in jedem Meisterschaftsspiel selbst in Front gelegen waren, lassen sich davon nicht beeindrucken und geben weiter Gas. Gegen Koblar (8.) und Leclerc (10.) muss Sholl sein ganzes Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Der HCP hingegen kontert das eine oder andere Mal gefährlich; die größten Chancen finden Stephan Deluca (12.) und Bardaro (13.) vor. Als Laibach-Kapitän Pance auf die Strafbank muss, ziehen die Wölfe ein bärenstarkes Powerplay auf und kommen zu 5-6 hochkarätigen Möglichkeiten, scheitern aber allesamt an Us. Fünf Sekunden vor der Pausensirene kommt Bardaro ein weiteres Mal alleine zum Abschluss, aber es bleibt beim 0:1.

Auch den zweiten Abschnitt beginnen die Wölfe stark, werden aber durch eine Strafe gegen Bardaro sogleich eingebremst. Das Powerplay nutzen die Drachen und erzielen mit einem Schuss von der blauen Linie durch Piché das 1:1  (23. Minute). In der Folge geht es in einem enormen Tempo hin und her, und Oldie Music (39) gelingt nach schöner Einzelaktion das 2:1 für die Gastgeber (27. Minute). Eine Reaktion darauf gelingt nicht, denn die Wölfe schwächen sich erneut selbst und müssen viele bange Minuten in Unterzahl überstehen (davon mehr als eine Minute in 3 vs. 5), was jedoch gut gelingt. Kaum sind sie wieder vollzählig, nehmen sie selbst das Heft in die Hand und versuchen, druckvoller nach vorne zu spielen. Dabei werden sie jedoch gnadenlos ausgekontert: Leclerc und Cimzar entwischen im 2 gegen 1, und Letzterer schießt zum 3:1 für die Hausherren ein (36. Minute). Insgesamt leider ein Drittel zum Vergessen.

Der Schlussabschnitt ist noch keine zwei  Minuten alt, als Kristensen mit einem Schuss aus mittlerer Distanz Us überrascht und auf 3:2 verkürzen kann (42. Minute). Nur 20 Sekunden später hat Andergassen den Ausgleich auf dem Schläger, scheitert aber aus kurzer Distanz. Die Wölfe sind zurück im Spiel! Ein Überzahlspiel wird wieder schön aufgezogen, allein der Torerfolg will sich nicht einstellen. Der HCP ist bemüht, die Slowenen verwalten den Vorsprung und riskieren nicht allzu viel. Die größte Chance in dieser Phase findet Ivan Deluca vor, der jedoch nicht verwerten kann (47.). Wenig später gelingt den Drachen wieder ein Konter, und Sodja versenkt den Puck – alleine vor Sholl – zum 4:2 (51. Minute). Doch dieses Team gibt niemals auf! Und der Kampfgeist wird belohnt: keine drei Minuten später trifft Harju mit einem satten Schuss aus dem Slot zum 4:3 (54. Minute). In den Schlussminuten werfen die Wölfe alles nach vorne und wollen den Ausgleichstreffer erzwingen. Dazu nimmt Basile auch Sholl für einen sechsten Feldspieler vom Eis, der Mut wird jedoch nicht belohnt. Stattdessen trifft Jezovsek ins leere Tor (5:3; 59. Minute), und die Schwarzgelben müssen ohne Punkte aus Slowenien abreisen.

Am Sonntag folgt bereits das nächste Heimspiel in der Intercable Arena. Um 18.30 Uhr gastiert dabei der amtierende Meister aus Klagenfurt in Bruneck.

Daniel Weger
Photo credit: @Sportida

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