Kampfstarke Wölfe melden sich gegen Klagenfurt eindrucksvoll zurück

Zum dritten Mal in dieser Saison kreuzt der HC Pustertal die Schläger mit dem österreichischen Rekordmeister EC KAC aus Klagenfurt. Die bislang letzte Partie gegen die Rotjacken konnte der HCP am 12. Dezember auswärts mit 3:1 für sich entscheiden. Zuletzt kämpfen die Wölfe mit einem kleinen Formtief, aber auch der Rekordmeister hatte ersatzgeschwächt so seine Schwierigkeiten (drei Niederlagen in den letzten fünf Spielen). Der HC Pustertal muss heute erneut auf Kristensen (Olympia-Teilnahme) und Ikonen (verletzt) verzichten, dafür wird Anthony Bardaro erstmals wieder auflaufen; Kristensen-Ersatz Laitinen gibt sein Debüt in der Intercable Arena.

Die Wölfe zeigen von Beginn an keinen Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Klagenfurter AC. Es sind erst wenige Minuten gespielt, als Caruso einen ersten gefährlichen Schuss aus dem Bullykreis in Richtung Usnik abfeuert. Im Gegenzug sorgen aber auch die Klagenfurter für viel Verkehr vor Tomas Sholl. In der 5. Minute wird es erstmals brenzlig, als zuerst Dante Hannoun und dann auch noch Raffi Andergassen auf die Strafbank müssen. Die Puschtra Cracks überstehen die 76-sekündige doppelte Unterzahl aber souverän, der KAC beißt sich vor allem an den überragenden Reflexen von HCP-Schlussmann Sholl ein ums andre Mal die Zähne aus. Nach Ablauf der Strafzeiten sind die Rotjacken sichtbar irritiert und überlassen den Puschtra Wölfen sehr viel Raum. In der 10. Minute findet ein schöner Querpass von Zach Budish leider keinen Abnehmer. Wenig später dürfen die Schwarzgelben zum ersten Mal in Überzahl agieren. Carey fasst sich ein Herz, doch Usnik hat freie Sicht und kann den Abschluss mühelos entschärfen. Nun haben die Wölfe das Spiel fest in der Hand, HCP-Goalie Sholl verbringt ein paar geruhsame Minuten. Vor allem die dritte Linie um Stukel/Hannoun/Gerlach ist bärenstark und hat den Führungstreffer mehr als einmal auf dem Schläger. Doch das Drittel endet torlos.

Der zweite Spielabschnitt beginnt nicht ganz nach dem Geschmack der Wölfe, Anthony Bardaro muss bereits nach wenigen Sekunden auf der Strafbank Platz nehmen. Das darauffolgende Penaltykilling spielt der HCP wieder souverän, die einzige große Chance auf Kärntner Seite hat Haudum, der einen satten Schuss über das Brunecker Tor setzt. Doch die Rotjacken geben nicht nach – in der 24. Minute bewahren zuerst der Innenpfosten und dann Tomas Sholl mit dem Helm vor dem 0:1. Nach Protesten der Rotjacken folgt ein minutenlanges Videostudium, doch Pfosten bleibt Pfosten. Knapp 40 Sekunden später dürfen die Kärntner doch noch jubeln: Maier wird auf der rechten Seite sträflich alleine gelassen und kann in Ruhe vom Bullykreis abziehen. In der 27. Spielminute kann Carey nach einem schnellen Vorstoß beinahe den Ausgleichstreffer erzielen – leider nur beinahe. Das Tor fällt beim darauffolgenden Konter auf der anderen Seite, Unterweger hat auf der linken Seite zu viel Platz und lässt Sholl keine Chance. Doch die Wölfe geben noch nicht auf. In Minute 29 muss Strong wegen Haltens in die Kühlbox; die Puschtra Cracks machen kurzen Prozess, und nach gerade mal 10 Sekunden legt Hanna quer auf Bardaro, der zieht nach innen, lässt einen Verteidiger alt aussehen und macht den Anschlusstreffer – es steht 1:2! Wenig später ist es erneut Bardaro, der auf die Reise geschickt wird, doch diesmal nimmt er seine Chance zum 2:2 nicht wahr. In der Folge versuchen die Kärntner Rotjacken mit Vehemenz, ihre Führung auszubauen, mehrmals (!) steht ihnen dabei das Metallgehäuse im Weg. In der 36. Minute sind es dann die Puschtra, die jubeln dürfen: Reece Willcox schlenzt von der Bande aus den Puck in Richtung Torraum – zur allgemeinen Überraschung fliegt die Hartgummischeibe an Freund und Feind vorbei und zappelt schließlich im Netz – das ist der 2:2-Ausgleich! Eine Minute vor Schluss wird Jakob Stukel wegen Stockschlags von den Referees auf die Bank geschickt. Die Rotjacken versuchen ihr Powerplay in ein Tor umzumünzen, aber wiederum steht die Torumrandung im Weg. So geht es beim Stand von 2:2 zum zweiten Pausentee.

Das Schlussdrittel beginnen die Wölfe mit vier Mann auf dem Eis, Stukel muss noch eine knappe Minute absitzen. Just als er von der Strafbank zurückkommt, schaltet Reece Willcox am schnellsten und schickt ihn mit einem Pass über das ganze Feld auf die Reise. Stukel stürmt im 1:1 auf den Kärntner Kasten, tanzt Usnik geschickt aus und trickst den Puck zum vielumjubelten 3:2 über die Torlinie. In der Folge entwickelt sich eine zunächst ausgeglichene Partie. Mit fortschreitender Spieldauer realisieren die Rotjacken dann, dass sie im Rückstand liegen. Ungefähr ab Mitte des Schlussdrittels laufen die Kärntner dann Sturm gegen den Kasten von Tomas Sholl. Mehrmals muss der Brunecker Schlussmann seine ganzen Künste aufbieten, um den Ausgleichstreffer der Kärntner zu verhindern. Dem HC Pustertal gelingt es bei zwischenzeitlichen Entlastungsangriffen (Bardaro 51., Caruso 57.) nicht, den Sack zuzumachen. Spätestens als KAC-Trainerfuchs Petri Matikainen rund 90 Sekunden vor Spielende den Goalie vom Eis nimmt und durch einen sechsten Feldspieler ersetzt, beginnt das Brunecker Abwehrbollwerk zu wackeln. Allein, es fällt nicht – und 23 Sekunden vor Schluss gelingt das Empty Net, Anthony Bardaro besiegelt mit seinem zweiten Treffer des Abends den Heimsieg der Puschtra Wölfe über den KAC. Mit diesem unerwarteten, aber höchst willkommenen Sieg schiebt sich der HC Pustertal erneut über die magische grüne Linie auf Platz 10 vor.

Bereits in weniger als 48 Stunden stehen die Wölfe-Cracks erneut auf dem heimischen Eis in der Intercable Arena, Puckeinwurf ist am Sonntag um 18:00 Uhr. Mit den Graz99ers ist ein direkter Tabellennachbar zu Gast, die Steirer haben nach dem heutigen Abend genau 0,001 Spieldurchschnittspunkte Vorsprung auf den HC Pustertal.

Sonntag, 06.02., 18.00 Uhr
HC Pustertal Wölfe – Moser Medical Graz 99ers
Live Streaming: www.live.ice.hockey (Kommentator Thomas Laconi)
Tickets: https://ticket.midaticket.it/Pustertal/Events

Open Doors Intercable Arena: 16.45 Uhr, 2G-Nachweis, FFP2-Maskenpflicht in der Halle

Andreas Baumgartner

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